top of page
Ronald Keusch

Mein Lieblingsort ist Florenz

Gespräch mit Anette Rietz, Italien-Expertin und Inhaberin der Agentur DLC destination lifestyle communication - Tourism Promotion & Events - mit Sitz in Berlin





Anette Rietz in Florenz, mit Blick auf den Dom Santa Maria del Fiore   © Anette Rietz

Anette Rietz in Florenz, mit Blick auf den Dom Santa Maria del Fiore


Sie gelten, Frau Rietz, in der Tourismus- und Medienbranche, als Italienexpertin und haben vor vierzehn Jahren die Agentur DLC destination lifestyle communication gegründet. Was zeichnet eine Italienexpertin aus? Fließend Italienisch zu sprechen ist sicherlich nur eine Voraussetzung für den Titel einer Expertin?

 

Anette Rietz  Das ist richtig. Ich habe Italienisch in den Fachbereichen Wirtschaft und Recht studiert. Zuvor habe ich als junges Mädchen bereits anderthalb Jahre in Florenz verbracht und dabei auch Italien erkundet. Im Sommer 2000 begann ich meine Tätigkeit bei der italienischen Zentrale für Tourismus ENIT in Berlin. Da wir für alle italienischen Regionen Ansprechpartner waren, hat sich schnell viel zusätzliches Wissen angesammelt. Sie erinnern sich vielleicht noch an die großartigen Veranstaltungen, die ENIT im Rahmen der ITB in den 2000ern organisiert hat. Mittlerweile bin ich seit 24 Jahren in der Touristik mit der Vermarktung von Destinationen beschäftigt, Schwerpunkt ist Italien, aber ich arbeite auch für andere Länder, die mich interessieren. Gerne würde ich mal etwas für Deutschland, auch in Italien, tun, aber dazu kam es bisher leider erst selten.

 

 

Wie können Sie Konzept und Ziel Ihrer Agentur kurz umreißen?

 

Anette Rietz  Für mich gehört in den Bereich Tourismus auch der Lifestyle, der uns beim Reisen glücklich macht und in eine Destination wie Italien zieht. Daher auch der Name meiner Agentur. Meine Konzepte für Italien sind maßgeschneidert. Ich bilde auch gerne Synergien mit deutschen Destinationen, wo es viele Gemeinsamkeiten mit Italien gibt. Networking und Teamworking machen meine Agentur aus.

Anette Rietz beim Empfang in der Italienischen Botschaft zur ITB 2024 

© Ronald Keusch

Anette Rietz beim Empfang in der Italienischen Botschaft zur ITB 2024 

Das erleben Gäste und Kunden auch bei meinen Veranstaltungen - wie zur Tourismusmesse ITB.  Alle sollen mit einem Mehrwert an Wissen und Kontakten - und vielleicht mit neuen Aufträgen und Ideen - aus dem Event nach Hause gehen. Ich bin immer offen für neue Ideen und Projekte, das schätzen meine internationalen Partner. Daher lässt sich mein vielseitiges Tätigkeitsfeld auch nicht in wenigen Sätzen beschreiben. Ich betreue unter anderem auch italienische Studierende bei Erasmus-Projekten in Deutschland, da es mir wichtig ist, gerade jungen Menschen bestmögliche Praxiserfahrung und Tipps für die Berufsfindung zu vermitteln. Im April werden 17 Studierende aus Süditalien auf verschiedene touristische Partner in Berlin treffen, um sich in den Bereichen Produktmanagement, Event-Organisation, Digitalisierung und Hospitality fortzubilden.

 

 

Auf der gerade beendeten diesjährigen internationalen Branchenmesse ITB waren die Aussteller aus Italien überdurchschnittlich stark vertreten. Die Erwartungen sind groß, weiterhin den Platz als eines der führenden Reiseländer besonders auf dem deutschen Markt einzunehmen und zu verteidigen. Können Ihrer Meinung nach diese Erwartungen erfüllt werden?

 

Anette Rietz  Bei den bekannten Reiseanalysen in Deutschland steht Italien offiziell nicht auf Platz eins, während für die Italiener Deutschland der wichtigste nahe Zielmarkt ist. Die Flugverbindungen erlauben es jetzt wieder, auch nur einige Tage nach Italien zu reisen, um sich eine Prise "Dolce Vita" abzuholen, die uns allen gut tut. Wer im Süden Deutschlands wohnt, ist in Italien gefühlt zu Hause. Natürlich muss das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmen. Der Direktkontakt B2B ist für die Italiener wichtig, um das eigene Angebot einschätzen und verbessern zu können. Italien ist die Wiege der Kunst, deshalb kommt man nicht um Italien herum.

 

 

Was tut das Reiseland Italien, um attraktiv zu bleiben?

 

Anette Rietz  Viele Urlauber wollen neue Reiseziele in Italien entdecken, die auf der ITB auch von ENIT umfassend vorgestellt wurden. Dazu gehörten unbekanntere Regionen wie Molise, eine Neuigkeit auf der ITB. Italien ist unerschöpflich, was das touristische Angebot angeht. Heute ist es wichtig, dass Medien diese Informationen regelmäßig erhalten und darüber berichten bzw. Veranstalter neue Gebiete ergänzend in ihr Programm aufnehmen. Über diese Angebote umfassend und breitgefächert zu informieren, auch außerhalb von Messen, ist unsere Aufgabe als Italienvermarkter, denn die ITB ist ja nun nur noch für das Fachpublikum erreichbar.

 

 

Wenn Sie den Italien-Tourismus vor 20 Jahren mit der Gegenwart vergleichen: Was hat sich bei den Urlaubswünschen der Italienbesucher verändert und was ist gleichgeblieben? Spielen Fragen der Nachhaltigkeit bei den Gästen tatsächlich eine wachsende Rolle?

 

Anette Rietz  Reisen - vor allem mit dem Flugzeug oder (allein) mit dem Auto - ist prinzipiell nicht nachhaltig. Italien muss - wie alle Reiseländer - nachhaltige Angebote noch weiter ausbauen. Italien verfügt über 24 Nationalparks, mehr als 29 Meeresparks sowie ein umfangreiches Angebot an Wander- und Radrouten im ganzen Land. Der Umweltschutz spielt eine große Rolle, dies auch dank der EU-Regelungen. Viele Orte und Strände sind heute in Italien plastikfrei. Ein Pfandsystem wie in Deutschland gibt es leider in Italien nicht. Die Region Toskana hat zum Thema Nachhaltigkeit eine "Werte-Charta" für lokale touristische Anbieter entwickelt, die eine Orientierungshilfe bietet.


Villa Puccini, Wohnsitz von Giacomo Puccini, in Torre del Lago  © Anette Rietz

Villa Puccini, Wohnsitz von Giacomo Puccini, in Torre del Lago

Was die Anreise betrifft, so konnte man Italien von Deutschland aus schon immer sehr gut mit der Bahn erreichen. Das war vor 20 Jahren sicher nicht unbedingt so angenehm wie heute und erforderte vor allem viel Zeit. Neben den "Ferrovie italiane“ bzw. den modernen Zügen von Trenitalia gibt es seit einigen Jahren auch private Anbieter wie ITALO oder regionale private Bahnlinien. Viele Anbieter von Italien-Reisen möchten ihren Kunden nachhaltige Ziele anbieten, das betrifft u.a. auch Klassenreisen oder die Organisation von Events und Incentives in Italien. Es ist überall, auch bei uns in Deutschland, noch viel Information und eine zeitgemäße Produktentwicklung nötig.

Heute gehört zu den Urlaubswünschen die "Experience", es wird also davon ausgegangen, dass die Urlauber etwas ganz Besonderes oder sogar ein Abenteuer erleben möchten. Was früher die Emotion beim ersten "Caffè (Espresso)" hinter dem Brenner war, könnte heute ein "Flug wie ein Engel" über ein unberührtes Tal an einem Drahtseil sein, der besonders "instagrammable" ist, sich also gut für Fotos und Videos auf Sozialen Medien eignet. Traditionelle Italien-Urlauber werden immer nach Italien reisen, das haben wir in den letzten Jahrzehnten gesehen. Viele haben Lieblingsorte, in die sie jedes Jahr wieder reisen. Einige Deutsche haben sich mittlerweile sogar ein Haus oder eine Wohnung gekauft und sind in das Dorfleben integriert. Nachhaltigkeit muss für uns alle eine wichtige Rolle spielen, wird uns aber vermutlich bislang nicht davon abhalten, dahin zu reisen, wo wir schon immer mal hinwollten.

 

 

Welche konkreten Fakten sprechen dafür, dass das Thema Nachhaltigkeit im Reiseland Italien mehr in den Vordergrund rückt? Es sind ja sicher nicht allein die 24 Nationalparks und die zahlreichen Naturschutzgebiete und Geoparks im Land?

 

Anette Rietz  Nachhaltigkeit ist auch ein wirtschaftlicher Faktor. Es wird vielerorts vor allem Wert auf die Verwendung von regionaltypischen Produkten gelegt. Damit entfallen längere Lieferketten und die regionale Wirtschaft bzw. Landwirtschaft wird unterstützt. In Italien herrscht seit einiger Zeit in der Gastronomie das Konzept "a chilometro zero" vor. Das bedeutet, dass die verwendeten Produkte aus der nahen Umgebung (Null Kilometer) stammen. Ein Prinzip, das auch in Deutschland immer mehr verwendet wird, wenn es um die Gastronomie und Hotellerie geht, denn Regionalität ist ein Plus, das außerdem Vertrauen schafft. Das Ziel der Tourismusvermarkter ist immer mehr auf das Hinterland der bereits berühmten Städte ausgerichtet. Es sollen auch Synergien gebildet werden zwischen Hotels und der regionalen Landwirtschaft und den Produzenten, so zum Beispiel beim Frühstück oder in den hoteleigenen Restaurants. Die Hotels haben häufig schon auf Bio-Produkte umgerüstet. Oft sind wir Gäste es, die den täglichen Handtuchwechsel oder das Putzen verlangen. Aus Angst vor Reklamationen, gerade bei Gruppenreisen, führen die Hotels das auch durch. Ich persönlich gebe immer direkt an der Rezeption Bescheid, wann ich einen Austausch oder eine Reinigung wünsche, ansonsten streiche ich die tägliche Reinigung für die Umwelt, und auch um die Ressourcen der Hotels zu schonen.


Weingut in der Toskana   © Anette Rietz

Weingut in der Toskana  

In Italien stehen Outdoor- bzw. Aktivtourismus oder "Slow tourism“ mit Kontakt zu den Einheimischen im Mittelpunkt. Gerade Italien ist schon lange bekannt für den "Urlaub auf dem Bauernhof" im sogenannten "Agriturismo", der besonders bei Familien sehr beliebt ist. Hier produziert die Inhaber-Familie selbst und Gäste können oft mithelfen und etwas über Anbau und Landwirtschaft lernen. Auch Weingebiete sind mittlerweile auf Nachhaltigkeit eingestellt, so auch das Netzwerk "Toscana Wine Architecture", das von der Architektur bis zur Produktion auf "grün" setzt. Alle Regionen in Italien haben individuelle Konzepte, die sich nach EU-Vorgaben richten, dazu kommt noch die Barrierefreiheit, die nicht nur in Unterkünften, sondern auch an organisierten Stränden ziemlich flächendeckend umgesetzt wurde.

 


Lokale Produkte und Spezialitäten: Peperoncini, Feigen oder frittierte Meeresfrüchte  © Anette Rietz


 


Nicht wenige Urlauber erwarten bei ihrem Italienbesuch generell eine Genussreise zu den Highlights der italienischen Küche. Ist das so oder hat der hohe kulinarische Ruf Italiens durch den Massentourismus etwas gelitten?

 

Anette Rietz  Italiens Küche ist weltberühmt, sie schmeckt allen. Das heißt nicht, dass Sterneköche das Essen zubereiten. Vielmehr liegt es an den Zutaten und den guten landwirtschaftlichen Produkten in den italienischen Regionen, die jeweils spezielle lokaltypische Produkte als Aushängeschild haben. Selbst die Art der Nudeln ist regional unterschiedlich, es gibt mehr als 300 verschiedene Sorten, die in jeder Region anders zubereitet werden. Natürlich gibt es in den touristischen Zentren auch weniger gute Lokale, da hier für Touristen gekocht wird, die oft günstig und schnell essen möchten. Wobei sich "günstig" auch immer weniger findet. Aber es ist fast unmöglich, dass in Italien etwas Ungenießbares auf den Tisch kommt. Wie überall gilt es auch in Italien, abseits der Touristenorte ein Lokal zu suchen und mal eine Gasse weiter in den Ort hineinzugehen, wo man kleinere Trattorien oder Osterien findet. Oft kocht tatsächlich noch die "Mamma". Die italienische Küche ist vielerorts sehr einfach, denn es sind die guten Zutaten - wie frische Tomaten, Kräuter, lokales Gemüse oder kaltgepresstes Olivenöl "extra vergine" - und die Kreativität in der Küche, die die Gerichte so schmackhaft machen. Kochkurse, Öl- oder Weinverkostungen liegen weiterhin im Trend. Viele Zubereitungen sind sehr einfach zu erlernen und die Gäste freuen sich, wenn sie dann zu Hause italienische Gerichte nachkochen oder selbst Pasta machen können.

 

 

Die nach wie vor bestehende Reiselust der Deutschen wird durch Wirtschaftskrisen deutlich ausgebremst. Ist das Dolce Vita in allen Ferienorten für die Italien-Fans noch bezahlbar?

 

Anette Rietz  Die Klassiker unter den italienischen Reisezielen, d.h. die berühmten Kunststädte, sind sicherlich teurer geworden, denn auch die Italiener sind von der Wirtschaftslage betroffen und die Kosten sind auch für sie gestiegen. Für mich ist Italien auch außerhalb der touristischen Zentren schön, da ich diese ja auch schon kenne, dort wo das Leben besonders authentisch ist und man mit den Einwohnern leicht ins Gespräch kommt. Dazu ist nicht unbedingt Italienisch notwendig. Hier ist der Urlaub bezahlbar und die großen Kunststädte oder das Meer und die Inseln sind trotzdem nie weit.


Spanische Treppe in Rom  © Anette Rietz

Spanische Treppe in Rom 

 

Der Informationsbedarf über das Reiseland Italien ist beim deutschen Publikum groß und kann nunmehr mit dem neuen Profil B2B der Tourismusbörse in Berlin auch durch einen Messe Rundgang nicht mehr befriedigt werden. Wagt die Italien-Kennerin einen Tipp für einen Reiseführer-Verlag beispielsweise die ADAC-Reihe? Worauf sollte der Käufer eines Italien-Reiseführers besonders achten?

 

Anette Rietz  Ich bin ein großer Fan von Reiseführern und wir Vermarkter unterstützen Autoren bei den Recherchen in Italien zusammen mit den Tourismusagenturen vor Ort. So bringt beispielsweise der ADAC den einzigartigen Campingführer heraus. Gerade hat Cavallino Treporti an der Adriaküste bei Venedig wieder viele Auszeichnungen vom ADAC als Superplatz erhalten. Bei der ITB hat Michael Müller vom gleichnamigen Verlag eine Auszeichnung für seinen 20. Toskana-Reiseführer - inklusive App - bei den ITB Book Awards erhalten. Da haben wir mit Toscana Promozione Turistica gleich ebenfalls einen Dankes-Award an Michael Müller verliehen, denn schon seit 1981 bringt er den Toskana-Reiseführer heraus. Damals gab es kein Internet, also haben die deutschsprachigen Reiseführer über Italien, allen voran Baedeker (abgesehen von Goethe und der Grand Tour), einen riesigen Beitrag für den Tourismus nach Italien geleistet.  Die Zugabe einer App halte ich für einen guten Tipp, da gerade Italien-Reiseführer unterwegs oft sehr schwer sind, da so viel Wissen über Land, Kunst und Kultur in ihnen steckt.

 

 

Eine Frage kann ich der Italien-Reisenden nicht ersparen. Welches ist Ihre Lieblingsregion und welches Reiseziel können Sie für die diesjährige Saison besonders empfehlen?

 

Anette Rietz  Ich habe einen Lieblingsort, das ist Florenz. Ich kriege noch heute Gänsehaut, sobald ich die Kuppel des Doms Santa Maria del Fiore auftauchen sehe. Ohne Stadtplan entdeckte ich damals die Stadt und wurde an jeder Ecke mit wunderschönen Ausblicken - wie zum Beispiel auf die Brücke "Ponte Vecchio" - oder auf architektonische Meisterwerke überrascht. Ich erinnere mich gerne an diese erste Zeit in Italien in Florenz zurück, die mich sicher sehr geprägt hat. Noch heute habe ich viele Freunde dort. Auch Rom habe ich damals das erste Mal nachts bei Regen besuchen dürfen, das sind bleibende Eindrücke, denn die Stadt gehörte an dem Abend fast nur uns. Manchmal wäre ich gerne nochmal zum ersten Mal in Italien. Daher reise ich heute gerne in mir noch unbekannte Gegenden. Letztens war ich im Umland von Pisa unterwegs und habe die Weingebiete und den Ort Peccioli besucht.


Das Kulturzentrum Palazzo Senza Tempo in Peccioli © Anette Rietz

Das Kulturzentrum Palazzo Senza Tempo in Peccioli

In Peccioli werden Kunst und Nachhaltigkeit von den Einwohnern und der Stadtverwaltung gelebt. Eine vorbildliche Gemeinde, die mich mit ihrem Angebot für die Bewohner und Besucher absolut überrascht hat. Italien ist sehr abwechslungsreich und jede Region hat ein besonderes Flair. Viele meinen, sie würden Italien wie ihre Westentasche kennen, aber das kann selbst ich nicht von mir sagen. Daher würde ich allen Reisenden empfehlen, sich immer wieder eine neue Region anzugucken - von Nord bis Süd und bis zu den Inseln. So kann man ein Leben lang nach Italien reisen!

 

 

Gibt es ein paar italienische Worte, die der nur deutschsprechende Tourist unbedingt im Land des Stiefels von Europa kennen sollte?

 

Anette Rietz  "Buongiorno" heißt es bis zum frühen Nachmittag und dann "Buonasera" bis zum späten Abend - diese Begrüßung sollte mindestens sitzen, wenn man auf Italiener trifft. Sie freuen sich nämlich schon über das kleinste Wort, das Gäste kennen. Das Wort "Ciao" als "Hallo" ist eher umgangssprachlich oder wird verwendet, wenn man sich schon gut kennt. Beim Verabschieden gilt das ebenfalls für "Ciao", ansonsten kann "Arrivederci" als "Auf Wiedersehen" verwendet werden. Dazu gibt es natürlich wie bei uns noch unzählige Varianten. Das Wort "Danke" schreibt und spricht sich übrigens "Grazie" und nicht Grazias, Grazia oder Gracie, wie manche denken. "Per favore" heißt "ich bitte/bitte" und mit "Prego" überreichen wir etwas oder antworten wir mit "Bitte" auf "Danke". Mit "Caffé" (un caffé, per favore) ist in Italien IMMER ein Espresso gemeint. Das Wort Espresso existiert bei der Bestellung im Café nur im Ausland, wenn wir einen italienischen Kaffee bestellen möchten. Eine Tasse schwarzer Kaffee ähnelt ungefähr einem "Americano". Cappuccino oder Latte Macchiato mit Milch wird übrigens nach 12 Uhr nicht mehr in Italien getrunken und schon gar nicht nach dem Essen oder gar Abendessen. Milch verträgt sich nicht mit warmen Speisen und vor allem nicht mit Fischgerichten. Mittlerweile wird Touristen zwar Cappuccino nach dem Essen angeboten, aber nur um der Nachfrage entgegenzukommen. Wer nun nach Italien reisen möchte, dem wünsche ich "Buon viaggio"!

 

 

Mille Grazie, Anette.

 

Mit Anette Rietz sprach Ronald Keusch

 

 

Impressionen von Italien Fotos: Anette Rietz



Comments


bottom of page