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Das schwimmende Denkmal

  • Ronald Keusch
  • 7. Juli
  • 11 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 21. Juli

Mit dem Traditionsschiff Nordstjernen auf großer Fahrt rund um Jütland



Relaxen an Deck der MS Nordstjernen

Relaxen an Deck der MS Nordstjernen

Die Beliebtheit von Kreuzfahrten nimmt stetig weiter zu. Die Seereisen erzielen neue Rekorde bei den Passagierzahlen. Diese liegen heute weltweit bei knapp 36 Millionen und bewegen sich im nächsten Jahr bereits auf 40 Millionen. Die Kreuzfahrtindustrie investiert in neue Flotten. Ein Hochseeschiff kann mehrere tausend Passagiere befördern, manchmal sogar bis zu 7.000 bei maximaler Belegung. Doch die Gattung der über die Meere kreuzenden Urlauberschiffe hat auch andere eindrucksvolle Seefahrt-Erlebnisse zu bieten – wie auf dem Traditionsschiff Nordstjernen.


Start- und Zielhafen für die Tour um Jütland ist Warnemünde

Start- und Zielhafen für die Tour um Jütland ist Warnemünde

Auf historischen Spuren um Jütland

Die MS Nordstjernen startet in Warnemünde vom Passagier-Kai 8 zu einer einwöchigen Seereise auf historischen Spuren um Jütland.

Kapitän Odd Nordahl-Hansen

Kapitän Odd Nordahl-Hansen

Schon der norwegische Name Nordstjernen – Polarstern - signalisiert, dass der Passagier auf einem norwegischen Schiff unterwegs ist. Unübersehbar ist am Heck eine große norwegische Nationalflagge angebracht und überall an Bord sind kleine Fähnchen verteilt. Der Kapitän heißt Odd Nordahl-Hansen, er ist selbstverständlich Norweger.



Eine Kreuzfahrt mit maximal 100 Passagieren

Doch das Besondere an dem Schiff ist seine Geschichte. Es fuhr 56 Jahre lang als Postschiff im Liniendienst der legendären norwegischen Hurtigruten die Küste des Landes rauf und runter. Im Jahr 2012 wurde die MS Nordstjernen vom norwegischen Reichsantiquar unter Denkmalschutz gestellt und unternahm ihre letzte Fahrt als Hurtigruten-Schiff nach Spitzbergen. Anschließend wurde sie aufwändig und denkmalgerecht renoviert. Während selbst ein kleineres Schiff aus der internationalen Kreuzfahrt-Flottille etwa 1000 Passagiere aufnimmt, fahren auf der Nordstjernen maximal 100 Passagiere.


Das Traditionsschiff MS Nordstjernen

Das Traditionsschiff MS Nordstjernen

„Wir sind hier alle beim Du, das ist in Norwegen weit verbreitet und wird von unseren Gästen an Bord gern angenommen“, so bei der Begrüßung der Verweis von Ruth Moritz vom Veranstalter, der Reederei Vestland Classic AS, auch Reiseführerin bei den Ausflügen. Dieses „Du“ entspricht der persönlichen Atmosphäre auf diesem Schiff, die schon fast familiär ist. Denn hier an Bord haben sich eine ganze Reihe von Hurtigruten-Fans eingefunden, Kenner von historischen Schiffen und ihrer Technik oder Weltreisende, die nicht mit mehreren tausend anderen Gästen reisen wollen. Das sind schlicht Urlauber, die keinen Bock auf Kreuzfahrten mit Massentourismus haben.


Historische Kabine und Suite auf der MS Nordstjernen, traditionell mit Etagenbetten Der original eingerichtete Salon des Schiffes


Sie werden von einer 26-köpfigen Besatzung liebevoll betreut. „Manche Reisende nehmen dann auch in Kauf, dass sie in zum Teil einfachen, ziemlich winzigen Kabinen im Standard der 80er Jahre und zum Teil ohne eigenes Bad untergebracht sind. Sie wollen das so auf dem Traditionsschiff erleben, das gehört für sie dazu“, so Ruth Moritz.

Für die Nordstjernen-Passagiere zählen zuallererst das Erlebnis auf einem Schiffs-Deck, das nur wenige Meter über der Wasserfläche liegt, und die angebotene Schiffs-Route. Und da ist in die Gesichter der Passagiere geschrieben: „Mir geht es immer gut, wenn ich auf dem Wasser reise.“


Auf dem Nord-Ostsee-Kanal durch Schleswig-Holstein

Auf dem Nord-Ostsee-Kanal durch Schleswig-Holstein

Der Jahrhundertbau Nordostsee-Kanal

Die erste Etappe der Schiffsreise führt von Warnemünde in die Kieler Förde, eine schmale Meeresbucht an der Ostsee Küste von Schleswig-Holstein. Hier erwartet die Passagiere der erste Höhepunkt: Die Fahrt von der Ostsee in die Nordsee auf dem Nord-Ostsee-Kanal zwischen Kiel-Holtenau und Brunsbüttel.


Die Kieler Schleuse an der Einfahrt in den Nord-Ostsee-Kanal Alte und neue Hochbrücke in Kiel-Levensau


Er ist mit knapp einhundert Kilometer Länge eine der meistbefahrenen Wasserstraßen auf der Welt. Der Kanal wurde im wilhelminischen Kaiserreich bis zur Eröffnung im Jahr 1895 in nur acht Jahren Bauzeit aus dem Boden gestampft - ohne Verzögerung und Mehrkosten. „Für eine Reihe von Passagieren ist die Durchfahrt auf diesem Jahrhundertbau ein Hauptmotiv, diese Route auf der Nordstjernen zu buchen“, erklärt Reiseführerin Ruth Moritz.


Die Eisenbahnhochbrücke Rendsburg mit Schwebefähre

Die Eisenbahnhochbrücke Rendsburg mit Schwebefähre

Es gibt immer etwas zu beobachten

Die Fahrt durch den Kanal beginnt bereits früh gegen 7 Uhr. Der Kanal wird an beiden Enden durch große Doppelschleusen gegen die wechselnden Wasserstände abgeschlossen, die durch die Gezeiten der Nordsee verursacht werden. Diese Route ist auch eine kleine Brückenfahrt. Insgesamt überqueren acht Straßen und vier Eisenbahnstrecken auf insgesamt zehn Brücken den Nord-Ostsee-Kanal.

Während der Durchfahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal mit Lotsen

Auf der Brücke während der Durchfahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal

Außerdem ermöglichen 14 Fähren den Transport von Fahrzeugen und Personen auf die andere Kanalseite. Und dank der Landschaften am Kanal und dank des regen Schiffsverkehrs gibt es immer etwas zu beobachten.

Jährlich passieren etwa 33.000 Schiffe den Kanal, angefangen von kleinen und großen Sportbooten bis zu Tankern und Container-Schiffen. Große Luxus-Liner gehören allerdings nicht dazu – sie sind zu hoch und zu lang.



Die MS Nordstjernen wurde 1956 in Hamburg gebaut

Es bleibt auch die Zeit für einen kleinen Rundgang mit Ruth Moritz auf dem Schiff, das jahrzehntelang die Hurtigruten befuhr. Die Schiffslinie Hurtigruten, der Name steht für „schnelle Verbindung“, wurde 1893 ins Leben gerufen, um den Norden von Norwegen zu erreichen, Personen zu befördern und Post und andere Güter zu transportieren.

Ruth Moritz vom Veranstalter Vestland Classic

Ruth Moritz vom Veranstalter Vestland Classic

Anfangs gab es keinen touristischen Gedanken. Der wurde erst verwirklicht, als sich in den 80er Jahren die Verkehrsverbindungen in den Norden des Landes durch Flug und Straßenverkehr verbesserten und die Schiffe besser ausgelastet werden mussten.

Die Nordstjernen fährt immer noch mit Gleichstrom. Für Kreuzfahrtschiffe, die norwegische Küsten anlaufen, ist vorgeschrieben, dass sie landstromfähig sein müssen, um Emissionen zu reduzieren. Doch die norwegischen Häfen können das Schiff nicht von Land mit Gleichstrom versorgen. So gibt es für den Oldtimer, in Norwegen überall als Königin der Küste bekannt, in den Häfen Sonderregelungen.



Schiffsschraube mit vierblättrigem Verstell-Propeller

Die MS Nordstjernen wurde nach modernisierten Plänen eines Vorgänger-Dampfschiffes im Jahr 1956 in der Hamburger Werft Bloom und Voss gebaut. Ein Kennzeichen dieser Bauweise: Es hat seine Schiffsmaschine und den Schornstein noch in der Mitte des Schiffes. Seit den 80er Jahren ist die Schiffsschraube mit einem vierblättrigen Verstellpropeller ausgerüstet. Die Propellerblätter sind drehbar an der Nabe befestigt, zum vorwärts oder rückwärts, schneller oder langsamer fahren. Das Schiff hat kein Bugstrahl-Ruder, für ein Schiff älterer Bauart nicht ungewöhnlich.


Das Steuerrad am Heck des Schiffes ist keine Attrappe

Das Steuerrad am Heck des Schiffes ist keine Attrappe

„Das Steuerrad am Heck ist nicht nur attraktives Foto-Motiv“, erklärt Ruth Moritz beim Rundgang. „Falls es jemals einen Blackout auf der Brücke geben sollte, ist dieses Steuerrad noch voll funktionsfähig und durch eine Stange mit dem darunterliegenden Ruder verbunden. Der Kapitän kann so sein Schiff immer noch per Hand steuern.“ Bis in die 80er Jahre des vorigen Jahrhunderts hatte die Nordstjernen noch zwei Passagierklassen, danach nicht mehr. Es gibt allerdings bis heute noch einige kleine Schilder über den Türen, „Nur für Passagiere der 1. Klasse“, die daran erinnern.


Verlassen des Nord-Ostsee-Kanals durch die Schleuse Brunsbüttel

Verlassen des Nord-Ostsee-Kanals durch die Schleuse Brunsbüttel

All diese und weitere historischen Besonderheiten, so erläutert Ruth Moritz, sowie das Verdienst des Schiffes, am längsten die Hurtigrute befahren zu haben, führten zu einem Vorrecht und Privileg: Die MS Nordstjernen steht unter Denkmalschutz. Es darf nur wenig verändert werden und der norwegische Staat gibt Geld aus, um dieses Denkmal der Hurtigruten weiter fit zu halten.



Die Durchfahrt durch den Nord-Ostsee-Kanal endet erst an der Schleuse zur Nordsee um 16.30 Uhr. Gegen 18 Uhr sehen wir Cuxhaven und um 22 Uhr passiert das Schiff die Insel Helgoland.


Helgoland im Abendlicht

Helgoland im Abendlicht

Kriegerisches im zivilen Hafen von Esbjerg

Auf dem Programm steht der Besuch von Dänemarks ältester Stadt Ribe. Die MS Nordstjernen geht im Hafen von Esbjerg vor Anker. Als der Touristenbus durch das weitläufige Hafengelände rollt, holt uns Besucher die kriegerische Gegenwart ein. Der zivile Hafen von Esbjerg ist teilweise gesperrt. Denn hier lagert eine Unmasse US-amerikanischer NATO-Panzer. Nur für ein Manöver hier geparkt oder laufen schon erste Kriegsvorbereitungen?

Dazu das Begleitkonzert Offshore am Horizont. Bei Esbjerg ist seit 2002 der erste Nordsee-Offshore-Windpark in Betrieb. Mehr als 200 überdimensionale Windräder sind es inzwischen – und es ist kein Ende in Sicht.


Die MS Nordstjernen mit dem Polarstern am Bug am Kai in Esbjerg Ribe – Am Kanal



Ribe – die älteste Stadt in Skandinavien

Im Herzen von Süd-Dänemark gelegen ist die Kleinstadt Ribe mit ihren 9.000 Einwohnern. Sie ist nach Aussagen des Stadtführers Thorben sogar die älteste Stadt Skandinaviens, ja sogar von Nordeuropa. Ribe gilt als ein Hauptsiedlungsgebiet aus der frühen Wikingerzeit. Gegründet wurde Ribe im Jahr 710. Durch seine zentrale Lage im Norden Europas wuchs die Stadt schnell als Handelsplatz und war Ziel für die Schifffahrt besonders aus England, Italien und Frankreich.

Denkmal des Mönchs Ansgar vor dem Dom

Denkmal des Mönchs Ansgar vor dem Dom

Prägend war im Jahr 826 das Auftreten des Mönches Ansgar, der die christliche Religion einführte und Kirchen errichtete. Im 10. Jahrhundert wurde Ribe Bischofssitz und die nahegelegene Burg Riberhus war ein beliebter Aufenthaltsort der dänischen Könige.

Nach dem geschichtsträchtigen Krieg von 1864 mit Deutschland fielen Schleswig und Holstein an Deutschland und die Grenze Dänemarks verlief nur noch fünf Kilometer entfernt von Ribe, so Stadtführer Thorben. Damit fehlte das wirtschaftlich wichtige südliche Umland und zudem ging mit der Gründung von Esbjerg auch der Seehandel verloren. Eine Folge war, dass sich kaum Industrie in Ribe ansiedelte. So blieb auch ein großer Teil der historischen Gebäude der Stadt erhalten.


In der Altstadt von Ribe Das St. Katharinen-Kloster, ein früheres Dominikanerkloster


Schon bei Ankunft in Ribe fühlt sich der Besucher so, als wäre er in der Zeit zurückversetzt. Gut erhaltene mittelalterliche Fachwerkhäuser und schmale Straßen mit Kopfsteinpflaster prägen das Bild, gesäumt von Blumenkästen und charmanten kleinen Geschäften. Die ganze (!) Altstadt ist denkmalgeschützt. Beim Bummel durch die engen Gassen gilt die Regel: Steht eine Tür zu einem Hof oder einem Gebäude offen, dann kann der interessierte Tourist hineinspazieren. Für viele Orte in Europa heutzutage undenkbar.


Der Dom zu Ribe

Der Dom zu Ribe

Farbenfrohe moderne Fresken im Dom von Ribe

Eine Attraktion von Ribe ist das Dominikanerkloster mit seinem Garten und der in hundert Jahren von 1150 bis 1250 gebaute majestätische Dom von Ribe.


Moderne Mosaiken im Altarraum des Doms

Moderne Mosaiken im Altarraum des Doms

Seine Apsis, der halbkreisförmige Raum am Ende des Kirchenschiffs, ist mit farbenfrohen, modernen Fresken, Glasfenstern und Mosaiken von Carl Henning Pedersen geschmückt. Gerade diese sehr modern wirkenden Mosaike, die in den 80er Jahren geschaffen wurden und an Werke von Picasso erinnern, sind selbst für eine evangelische Kirche durchaus provozierend. Für Touristen der Stadt ein Pflichtbesuch, für manche Gläubige eher ein Ärgernis.



In der Meerenge Skagerrak ist es immer stürmisch

In der Meerenge Skagerrak ist es immer stürmisch

Auf der größten Landzunge der Welt

In einer Nachtfahrt immer entlang der Küstenlinie von Jütland, im gemächlichen Durchschnitts-Tempo des Schiffes von 11,5 Knoten, erreichen wir in den Morgenstunden Skagen, den nördlichsten Ort von Dänemark. Skagen soll die Rangliste der weltweit größten Landzungen anführen, so die Reiseführer, die den Ort gern auch als das „Sylt“ des Landes klassifizieren.


Der Leuchtturm Skagen auf der Spitze der Landzunge ist der zweithöchste Leuchtturm Dänemarks

Der Leuchtturm Skagen auf der Spitze der Landzunge ist der zweithöchste Leuchtturm Dänemarks

Auf jeden Fall hat es sich diesen Titel mit zwei Millionen Touristen im Jahr und etwa 60.000 Tagesgästen durchaus verdient. Seine Lage zwischen Ostsee und Nordsee, zwischen Skagerrak und Kattegat, am Zusammentreffen von zwei Meeren, gibt es nicht überall. Zugleich strahlt der kleine Fischerort Skagen viel authentisches von Dänemark aus, einen offensichtlich noch natürlichen Charme.

Für die technik-affinen Touristen wird hier im nächsten Jahr ein neues Maschinen-Museum eröffnet. Einige Maler aus Dänemark wie Holger Drachmann und Künstler aus ganz Skandinavien haben in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts Skagen mit den Strohdächern der Fischerhütten berühmt gemalt. Ihre Arbeiten können in einem Kunstmuseum angeschaut werden. Typisch für den Ort die gelb getünchten Häuser, ihre roten Ziegeldächer und die leuchtend weiße Farbe der Fensterrahmen. Einige Straßen tragen die Namen von berühmten gesunkenen Schiffen. Denn hier kann es auf See sehr stürmisch zugehen.


Die weit ins Meer reichende Landzunge Grenen an der Nordspitze von Jütland

Die weit ins Meer reichende Landzunge Grenen an der Nordspitze von Jütland

Spezialität Sol over Gudhjem

Ein Markenzeichen für den Ort, an dem noch täglich Dorsch, Kabeljau und Hering angelandet wird, sind die Fisch-Restaurants rund um den historischen Hafen, die in früheren Fischlagerhäusern liebevoll eingerichtet wurden.

Die Passagiere auf der Nordstjernen werden auch kulinarisch mit Fischgerichten und einer ausgewählten kreativen Menükarte verwöhnt. Dafür sorgt der auf dem Schiff angeheuerte dänische Chefkoch Thomas mit solchen Spezialitäten wie dem Sol over Gudhjem, wörtlich „Sonne über Gudhjem“, einem Bornholmer Fischbrot mit geräuchertem Hering, Schnittlauch und einem Eigelb - der „Sonne“.


Auf der größten Wanderdüne Europas Rabjerg Mile

Auf der größten Wanderdüne Europas Rabjerg Mile

Die berühmte Wanderdüne Rabjerg Mile

Ein weiterer Hotspot für Touristen ist Rabjerg Mile, eine Wanderdüne an der Nordspitze von Jütland. Es ist Europas größte Wanderdüne, 40 Meter über dem Meeresspiegel und zwei Quadratkilometer groß. Sie steht unter Naturschutz und darf immer noch pro Jahr 15 bis 20 Meter wandern. Die Düne driftet langsam ostwärts und hinterlässt eine geisterhafte, vom Wind geformte Landschaft.

Dünenlandschaft Rabjerg Mile Der Sandorm


Anschließend geht es mit dem berühmten Sandorm, zu Deutsch Sandwurm, einem Traktor, der einen Wagen mit Sitzbänken im Schlepptau hat, nach Grenen zu einer der größten Naturattraktionen Dänemarks. Hier ist der nördlichste Punkt des Landes, wo Skagerrak und Kattegat in faszinierendem Wellenschlag aufeinandertreffen. An diesem Platz sind immer Touristen versammelt und es ist immer stürmisch.


Stürmische See an der Nordspitze Dänemarks

Stürmische See an der Nordspitze Dänemarks

Da Skagen sehr viele Sonnenstunden aufweisen kann, wird von den Touristikern noch ein anderer Vergleich bemüht: Skagen ist die Südsee von Dänemark. Die wunderschönen beschaulichen Küstenorte haben allerdings solche Vergleiche nicht nötig. Sie stehen selbstbewusst auf ihrem authentischen Skandinavien-Sockel.


Fredericia – Begrüßung des Schiffes mit Musik und Kanonenschlag In der Fußgängerzone von Fredericia


Die historische Festungsstadt Fredericia

Der Empfang des Schiffes am Kai von Fredericia mit Kanonensalut und einem Spielmannszug, der Marschmusik intoniert, ist schon ein bisschen majestätisch. Hier sind die Touristen die Könige. Fredericia wurde im Jahr 1650 auf Grund seiner strategisch günstigen Lage an der Meerenge des Kleinen Belt als Befestigungsanlage gegründet und mit Bastionen und Wallanlagen versehen und diente bis zum Jahr 1909 als aktive Festung.


Die Innenstadt von Fredericia ist von Bastionen und Wallanlagen umgeben

Die Innenstadt von Fredericia ist von Bastionen und Wallanlagen umgeben

Für die deutschen Stadtbummler hat der Tourismusverband der Stadt einen kleinen Flyer mit Skizze in deutscher Sprache entworfen. Natürlich dürfen in einer Festungsstadt ein Kriegerdenkmal und ein Militärmuseum nicht fehlen.


Denkmal „Der Tapfere Landsoldat“, errichtet zum Gedenken an den

dänischen Sieg in der Schlacht bei Fredericia am 6. Juli 1849

Denkmal „Der Tapfere Landsoldat“, errichtet zum Gedenken an den   dänischen Sieg in der Schlacht bei Fredericia am 6. Juli 1849

Aber in heutiger Zeit sind die Wälle, Gräben, Bastionen ein integraler Bestandteil der modernen Stadt. In den Verteidigungsanlagen wurde das Projekt eines attraktiven Stadtparks verwirklicht.

Vom Kai führt nur ein kurzer Spaziergang in das Stadtzentrum mit Läden, Cafés und Restaurants. Fredericia hat außerdem 46 Kilometer Küstenlinie und Strände mit Blauer Flagge und Naturstrände zu bieten.



Am nächsten Morgen spielt zum Abschied von Fredericia am Hafen-Kai eine kleine Kapelle in historischen dänischen Militäruniformen. Dänische Musiker verabschieden unser norwegisches Schiff mit Musik, auf dem an der Reling deutsche Urlauber mit kleinen norwegischen Fahnen zum Abschied winken. Unaufgeregt Internationales in Europa.


Prinsens Port – Haupttor durch die Bastion bis zum Jahr 1925 Der Weiße Wasserturm auf dem Wall


Gleich südlich von Fredericia führt die Schiffstour bei schönstem Sonnenschein durch die Meerenge Kleiner Belt zwischen den Inseln Jütland und Fünen. Zwei Brücken führen über den Kleinen Belt, die alte 1935 erbaute kombinierte Eisenbahn- und Straßenbrücke – Gamle Lillebæltsbro, die 1970 durch eine neue Autobahnbrücke ergänzt wurde.


Das Dorf Eroskobing auf der Insel Arrö Kleine Gasse in Eroskobing


Im Tenderboot zur Ostseeinsel Arrö

Dann geht es mit Tenderbooten zum Landgang in das kleine Örtchen Eroskobing mit 932 Einwohnern auf der Ostseeinsel Arrö, dänisch Ærø. Im kleinen Hafen machen die Boote am Kai fest, eine trockene Landung, obwohl bei Wellengang die Meeres-Gischt ab und zu ins Boot spritzt.

Ein Spaziergang führt durch einen idyllischen Ort mit kleinen beschaulichen Häusern. Sie weisen teilweise unterschiedliche Baustile auf. Langstielige Blumen an den Türen und große Rosenbüsche an den Hauswänden stehen Spalier.

Idylle pur in Eroskobing

Idylle pur in Eroskobing

Historische Windmühle von Arrö

Historische Windmühle von Arrö

Auf einem kleinen Hügel am Ende der Hauptstraße thront eine historische Windmühle aus dem Jahr 1848. Überall in der Stadt warten auf den Besucher in schön gestalteten Innenhöfen Restaurants, Cafés und Eisdielen. Allerdings kosten beispielsweise zwei Kugeln Eis 47 dänische Kronen, umgerechnet 6,30 Euro - für deutsche Urlauberfamilien kein Sparpreis.

Das Stadtzentrum von Eroskobing mit seinen kleinen Häusern wird durch eine Kirche überragt, die Mitte des18. Jahrhunderts errichtet wurde. Anziehungspunkte sind hier das Taufbecken aus dem 13. Jahrhundert und eine äußerst kunstvoll geschnitzte und mit Figuren geschmückte Kanzel aus dem 17. Jahrhundert, die noch aus der mittelalterlichen Vorgänger-Kirche stammen. Wie in vielen Kirchen an den Meeresküsten hängen hier zwei große Modelle von Segelschiffen - überall trifft der Besucher in Jütland auf historische Spuren.


Die Kirche von Eroskobing mit geschnitzter Kanzel



Jubiläumstour 2026 führt in den Norden

Zurück im Tenderboot zum Schiff und Abschied nehmen von der Crew, den Mitfahrern und von dem ältesten motorisierten Kreuzfahrt-Schiff auf der Welt. Es soll nur weltweit zwei Segelschiffe geben, die älter und noch auf den Meeren unterwegs sind. Noch einmal Platz nehmen in dem gemütlichen Salondeck, hinausgehen auf das holzbeplankte Außendeck und auf die Wellen schauen.

Originalkunstwerke von Paul René Gauguin auf der MS Nordstjernen


Das Schiff ist nicht nur ein schwimmendes Denkmal, sondern auch eine schwimmende Galerie. Besonders in Erinnerung bleiben die Originalkunstwerke von Farbholzschnitten von Paul René Gauguin, einem Enkel des berühmten Impressionisten Paul Gauguin, der das Interieur der MS Nordstjernen 1956 gestaltet hat. Zum 70. Geburtstag des Schiffes ist im Juli 2026 eine große Jubiläums-Tour geplant. Es soll in den Norden gehen. Da gilt es, sich rechtzeitig eine Kabine zu sichern.


Perfekter Sonnenuntergang an Bord der MS Nordstjernen

Perfekter Sonnenuntergang an Bord der MS Nordstjernen



Fotogalerie von der Reise auf der MS Nordstjernen rund um Jütland




Weitere Informationen zur MS Nordstjernen sind im Reisebericht von Dieter Weirauch auf unserer Partnerseite www.einfachraus.eu zu finden.

 


Vorbeifahrt der MS Nordstjernen Video: Peer Schmidt-Walther


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