Ferien auf Bauernhöfen in Kärnten
Blick vom Wabnig-Hof auf den Gebirgszug der Karawanken
Bei Bäuerin Hermine auf dem Wabnig-Hof
Die morgendliche Herbstsonne wärmt immer noch. Sie scheint auf die rustikalen Holztische der überdachten Holzterrasse. Der Blick geht den Hang hinunter in das 600 Meter tief liegende Tal. In der Ferne geben Wolkenfelder die Sicht frei auf den Gebirgszug der Karawanken. Der endlose Blick auf die ferne Silhouette der Berge, der tut unheimlich gut. Die Bäuerin Hermine Kogler bringt das Frühstück. Auf dem Tablett hat sie gelbe und rote Tomaten aus ihrem Garten, frischen Ziegenkäse, den sie täglich aus der Milch ihrer vier Ziegen herstellt, Salami und Schinken von ihrem Nachbarn von Tieren, die auf seinem Hof geboren und dort auch geschlachtet werden. Das Brot des Dorfbäckers und der Kaffee duften um die Wette. Die Stille des Morgens wird durch das leise Summen des pulsierenden Verkehrs im Tal nicht gestört. So kann ein Urlaubstag auf einem Bauernhof in Kärnten im Süden Österreichs beginnen.
Der Bauernhof der Familie Kogler Hermine Kogler mit ihren Ziegen Bonny und Clyde und Ziegenbock Bartos
Pünktlich im Stall zum Ziegen melken
„Natürlich kommen die Urlauber zu uns auf den Wabnig-Hof wegen der wunderbaren Landschaft und einem Klima wie in Italien“, erzählt Bäuerin Kogler. „Aber genau so wichtig für die Kinder wie auch für Erwachsene sind die tierischen Urlaubsbekanntschaften.“ Auch auf einem Bauernhof für Urlauber hier in Mittelkärnten, über Klagenfurt auch per Flugzeug bequem erreichbar, gibt es immer viel zu tun. Die Tiere müssen tagtäglich versorgt werden. Da sind die Ziegen Lilly, Fanny, Bonny und Clyde, die auf die Weide gebracht und einmal täglich im Milchstand gemolken werden. Das Vormelken übernehmen manchmal die Urlauberkinder, da werden die ersten zehn Strahlen in eine kleine Schüssel gemolken. Diese Milch bekommt die Katze. Auf das Futter warten auch die Meerschweinchen und die Katzen. Unter den Urlaubsgästen besonders hilfsbereit sind die Jungen im Alter von zehn und elf Jahren, so die Erfahrung von Hermine Kogler, sie finden sich auch früh pünktlich im Stall ein. Die Mädchen zieht es eher zu den Pferden.
Putzen und füttern, streicheln und kuscheln
Die fünf Haflinger-Pferde bleiben allerdings in der Regie von Bauersfrau Hermine. Wenn sie dabei ist, dürfen die Urlaubskinder die Pferde auch putzen und füttern, streicheln und kuscheln. Das alles läuft unter der Überschrift Pferde-Pädagogik. Die Kinder lernen, das Pferd zu entdecken, mit ihm umzugehen. Gemeinsam mit dem Sohn Franz und einer Reitpädagogin können die Urlaubsgäste an der Longe erste Reit-Erfahrungen sammeln.
Der Berner Sennenhund Joschka bewacht seinen Bauernhof
Zwei Mal im Jahr, Anfang Juni und im August, ist Heuernte und da gibt es sowieso immer etwas zu tun. Selbstverständlich stehen auch kleine Heugabeln für die Kinder bereit. Natürlich fährt die Bäuerin Hermine auch ein paar Extra-Runden Traktor mit den Kindern. Auf dem Führerstand ist extra ein Kindersitz montiert. Und zum Bauernhof gehört ein eigener Wald, hauptsächlich Fichten, Buchen und Eichen und da wird dann auch mal Holz gesägt und in den großflächigen Gärten stehen viele Apfelbäume, die abzuernten sind. Und für manches Urlaubskind ist es spannend, einmal in der Scheune zu schlafen, aber dann muss der Vater es begleiten. Die gute Seele des Hofes und ein sehr ruhiges Wesen ist Hund Joschka - eine Mischung aus Berner Sennenhund und Retriever. Er hat es gelernt, sich mit allen die Urlauber begleitenden Hunden zu vertragen.
Wörthersee-Card im Preis enthalten
Pörtschach am Wörthersee ist nur fünf Autominuten vom Wabnig-Hof entfernt
Die Gäste, die hier Urlaub auf dem Bauernhof machen, müssen keineswegs auf Entdeckungstouren im südlichsten Land von Österreich verzichten. Nur wenige Autominuten vom Hof entfernt erreicht man den größten Badesee Kärntens, den berühmten Wörthersee. Mit der Buchung einer Ferienwohnung auf dem Bauernhof der Familie Kogler ist wie auch bei vielen anderen Bauernhöfen der Region kostenlos die Wörthersee-Card enthalten. Diese Karte ist eine Einladung, Schiffstouren zu unternehmen, Tierparks zu besuchen, Bergbahnen zu benutzen oder geführte Wanderungen zu unternehmen, alles ohne oder mit stark reduzierten Kosten. Übrigens befindet sich im nahen Örtchen Moosburg, sozusagen direkt vor der Haustür des Wabnig-Hofes, eine 18-Loch-Golfanlage. Arrangements der Familie Kogler beinhalten einen Schnupperkurs bzw. die Absolvierung eines Kurses zur Platzreife auf einem 9-Loch-Platz.
Der berühmte Wörthersee mit Wander- und Radwegen Sonnenaufgang auf dem Bergbauernhof Wabnig
Zum Wintersport auf den Bauernhof in den Bergen und zum Wohnen in die Almhütte
Der Bauern- und Reiterhof der Familie Zarfl
Zu den Paradiesen von Kärnten zählt, so behaupten die einheimischen Tourismus-Experten, das Lavanttal. Es liegt im touristisch derzeit noch wenig erschlossenen Ostteil des Landes. Auf einer Höhe von 1200 Metern ist hier der Bergbauernhof der Familie Barbara und Franz Zarfl mit vier Ferienwohnungen zu finden. Hier in der Abgeschiedenheit der Berglandschaft ist auf 70 ha viel Platz und auf dem Hof ist eine große Auswahl an Tieren zu Hause. Da sind zwölf Mutterkühe auf der Weide und dazu ihre neun Kälber, da ist ein Hühnerhof eingerichtet, daneben stehen fünf Zwergziegen, Kaninchen sitzen in ihren kleinen Ställen, zwei Hängebauchschweine laufen auf dem Hof, zehn Katzen sind hier unterwegs und der Hofhund Benny, ein riesiger Berner Sennenhund. Hier wie überall sind es vor allem die Urlauberkinder, die unbedingt gern mit anpacken und auch Verantwortung übernehmen wollen.
Tochter Elisabeth mit einem Haflinger-Pferd Haflingerpferde warten auf Urlauber Kühe mit ihren Kälbern auf der Alm des Hofes
Reiterhof mit Wintersport
Es ist nicht überraschend, dass im Jahr eine Zahl von etwa 1500 Übernachtungen auf dem Hof erreicht wird. Das sind Besucherzahlen, die manche kleine Pensionen oder Hotels der Region nicht aufweisen können. Solche Bauernhöfe liegen einfach im Trend. Hier können die Gäste zum Forellenteich wandern. Und sich mit dem Käscher das Abendbrot fangen. Und wenn eine Kuh kalbt, wollen die Urlauber auch dabei sein. Der Bauernhof ist hier zugleich auch ein Reiterhof mit sieben Pferden. Hier können Urlauber erste Reitstunden nehmen, an der Longe reiten und schließlich auch in Begleitung einen längeren Ausritt unternehmen.
Auch die 12jährige Tochter sitzt schon fest im Sattel
Der Bauernhof der Familie Zarfl belegt auch einen weiteren Trend im Tourismus: den Urlaub auf dem Bauernhof im Winter. Da ist es nicht so wichtig, dass man zu den Skiabfahrten einige Kilometer fahren muss. Entscheidend ist, ob der Bauernhof wie bei der Familie Zarfl, in einem schneesicheren Gebiet liegt. Schlitten, Bob und Schneeschuhe für Wanderungen stehen bereit. Zur kalten Jahreszeit ist dann auch im Pferdestall immer etwas zu tun.
Urlaubs-Attraktion Almhütte
Die Almhütte der Familie Leeb mit kleinem Wasserfall
Zu den von den Touristen bestaunten Kulturgütern in Österreich gehören die Almhütten. „In Kärnten gibt es noch mehr als 2000 Almhütten“, erzählt Burgi Samrock vom Landesverband Urlaub auf dem Bauernhof Kärnten. Mit dem Rückgang der Almwirtschaft habe vielen dieser Hütten der Verfall gedroht und die Bauern fragten sich besorgt, was sie mit ihnen anfangen sollten. „Und zur gleichen Zeit“, so Burgi Samrock weiter, „suchten immer mehr Touristen einen naturnahen und romantischen Urlaubsplatz – auf einer Almhütte. Insgesamt werden gegenwärtig 220 Almhütten vermittelt über Bauernhöfe für den Tourismus genutzt.“
Rosmarie und Clement Leeb empfangen seit 14 Jahren Urlauber
Eine dieser Almhütten steht im Nationalpark Nockberg, nur über einen zehn Kilometer langen schmalen Waldweg von Patergassen per Auto erreichbar. Schon seit 14 Jahren vermieten Rosmarie und Clement Leeb die Almhütte an Touristen, die hier die absolute Ruhe suchen und finden. Die Stille wird nur unterbrochen durch einen Bachlauf, der auf dem Grundstück als kleiner Wasserfall vorbeirauscht. Die Kraft des Wassers wurde jahrzehntelang von Sennerin Katharina Leeb auch dazu genutzt, um Butter zu schlagen. Sie ist die Tante von der heutigen Gastgeberin und hat 47 Sommer lang hier oben das Vieh der Alm gemolken und Topfen (Quark) und Käskügeln hergestellt. Heute dient der eisigfrische Wasserfall den Saunagängern, wenn sie aus der neben der Almhütte erbauten Blockhaus-Sauna kommen und sich abkühlen. „Beim Plumpsklo hört die Romantik auf“, weiß die heutige Hausherrin Rosmarie Leeb. Zwar heize der Gast die Hütte und die Sauna mit Holz, aber „auf Fließwasser, Dusche und WC muss niemand verzichten und Solarstrom, vor allem aus Gründen der Sicherheit, für Licht und Radio gibt es auch.“ Die Almhütte ist für die Hauptsaison 2011 schon nahezu ausgebucht.
Kuschelwinter bei der Bauernfamilie
Auch in ihrem Leebhof hat die rührige Familie drei Ferienwohnungen eingerichtet und will sogar einen neuen Trend setzen – mit Wellness auf dem Bauernhof. Wer da die Nase rümpft und meint, der Bauer soll sich gefälligst um Hof und Tier kümmern, der vergisst die Wünsche der Touristen. Im Winter aber auch im Sommer sind die Urlauber angetan von einem Aufguss mit frischen Kräutern, einem Heublumenbad, um anschließend in einem Zirben-Heubett zu entspannen.
Das Zirben-Heubett wartet nach dem Saunagang Ein Drachenkopf auf dem Weg zur Almhütte
So lautet das aktuelle Angebot für die kalte Jahreszeit: „Kuschelwinter in den Nockbergen“ 7 Nächte Ferienwohnung und Wellnesspaket und Sauna und weitere Extras für 2 Personen insgesamt 580 Euro. Bei einem Angebot für einen Kuschelwinter wird der Urlauber lernen, dass das Kuscheln nicht nur im noblen Wellness-Hotel, sondern auch sehr gut auf einem Bauernhof erlebbar ist.
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