Die Lüge hat in unserer Zeit Konjunktur
Warum hat eine wachsende Zahl von Menschen das Gefühl, dass Unwahrheiten in der Gesellschaft immer häufiger als Wahrheiten verbreitet werden ?
Es wird in der deutschen Medien-Öffentlichkeit groß behauptet, dass durch die rot-grüne Energiewende Wind und Sonne das Industrieland Deutschland schon in nächster Zukunft vollständig mit Energie versorgen können – entgegen der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass Industrien dort entstehen und bleiben, wo es billige Energie gibt. Das wusste schon der Begründer der Volkswirtschaftslehre Adam Smith im Jahr 1776, das sagen heute auch alle Wirtschaftsräte, die IHK, ernstzunehmende Analysten wie Michael Every oder die Chefvolkswirte großer internationalen Banken. Warum wird trotzdem die Unwahrheit verbreitet: Weil es offensichtlich „grüne Clan-Strukturen“ (Dobrindt) gibt, die sich in Politik und Medien breitgemacht haben und von ihnen abhängige „Wissenschaftler“, die mit ihren Modellrechnungen eine Katastrophe nach der anderen herbeireden.
Es wird behauptet, dass eine unkontrollierte Einwanderung das Problem fehlender Fachkräfte im Land lösen kann. Dem stehen die nackten Zahlen gegenüber, etwa 3 Millionen „Schutzsuchende“ und Ukraine-Flüchtlinge und gerade einmal 70.000 Besitzer eine „Blue Card“ für hochqualifizierte Berufe, wie Ärzte, Ingenieure oder IT-Fachkräfte.
So vieles, was von sogenannten Experten aus Politik, Wirtschaft und sogar Wissenschaft verbreitet wird, entpuppt sich bei näherer Betrachtung doch nur als reine Ideologie und kann oft schon mit Schulbildung und eigener Lebenserfahrung ad absurdum geführt werden.
Zu allen Zeiten musste der Homo sapiens, lateinisch für „verstehender, verständiger“ oder „weiser, gescheiter, kluger, vernünftiger Mensch“, mit Lügen leben. Die Dynastien der alten Ägypter nutzten ihre astronomischen Kenntnisse aus, um Macht auszuüben. Im Mittelalter sprach der König zum Bischof: Halte du sie dumm, ich halte sie arm. Luther hat den Ablasshandel des katholischen Klerus scharf verurteilt und flüchtete vor Verfolgung auf die Wartburg. Und viele kennen das berühmte Beispiel des italienischen Physikers und Astronomen Galileo Galilei. Er wurde gezwungen, seine wissenschaftliche Erkenntnis des heliozentrischen Weltbildes, in dem sich die Erde um die Sonne bewegt, vor der Inquisition zu widerrufen. Das 20. Jahrhundert bescherte den Menschen ein besonders weites Feld für die Verdrehung von Wahrheit und Wirklichkeit – die Kriegspropaganda. (s. a. die Rezension des Buches vom britischen Autor Arthur Ponsonby „Lügen in Kriegszeiten“: https://www.keusch-reisezeiten.de/post/2022-07-rezensionen-luegen)
In jüngster Zeit wird eine Armada von Nebelwerfern aufgefahren, um mit so genannten Totschlag-Argumenten die Wahrheit zum Schweigen zu bringen, sie als Verschwörungstheorie oder – noch abwertender – als Verschwörungsideologie abzutun (s. Nachdenkseiten Albrecht Müller https://www.nachdenkseiten.de/?p=97618 ). Oder es wird eilfertig das Etikett Rechtsradikal und Nazi, rechtsoffen oder AfD-nah verteilt (Nachdenkseiten https://www.nachdenkseiten.de/?p=97631<9). Besonders augenfällig zeigten sich solche Trends in den letzten drei Jahren im Rahmen der Corona-Kampagnen. Die Öffentlichkeit wurde von vornherein und vorsätzlich getäuscht, beim Zulassungsprozess, bei der Wirksamkeit der Impfungen, bei den Nebenwirkungen, bei den „Argumenten“ für die Lockdowns und die Einschränkung der persönlichen Rechte. Zunehmend entpuppt sich all das als Märchen der Politik und der Pharmakonzerne.
Angesichts dieses Lügengebäudes der Corona-Politik, das nur noch als rauchender Trümmerhaufen angesehen werden kann, habe ich mich an eine Geschichte erinnert. Sie liegt märchenhaft lange zurück. Der Titel lautet: „Des Kaisers neue Kleider“. Der Autor ist der dänische Schriftsteller Hans Christian Andersen, der sein Märchen zwar für Kinder verfasste, aber damit auch die Erwachsenen anspricht. Denn darin geht es um eine perfekt inszenierte Lüge und um die Wahrheit. Wir erinnern uns doch noch alle an den Inhalt?
Zwei ausgebuffte und geschäftstüchtige Weber kommen an den Hof eines eitlen Kaisers und versprechen, ihm einzigartige prachtvolle Kleider anzufertigen mit einer Besonderheit. Die Kleider werden von niemandem gesehen, der dumm sei oder für sein Amt nicht tauge. Die cleveren Weber machen sich zum Schein an die Arbeit, verlangen immer mehr Geld und teuerste Stoffe, die sie einkassieren. Als die Minister die Arbeit kontrollieren, wagen sie es nicht, aus Furcht um ihre Stellung und ihren Ruf, die offensichtliche Wahrheit auszusprechen: Der Webstuhl ist leer. Auch der Kaiser selbst entscheidet sich in seiner Unfehlbarkeit gegen die Wahrheit. Und so zeigt er sich dann bei einem Festumzug dem Volk in seinen „neuen“ Kleidern. Niemand wagt, sich etwas anmerken zu lassen. Die Kammerherren tragen die Schleppe, obwohl ihre Hände doch ins Leere greifen. Die Herolde preisen das Prachtgewand mit seinen Farben, dem Zuschnitt und den edlen Stoffen. Die Menschen auf den Straßen stimmen ein: Oh, wie sind die neuen Kleider des Kaisers unvergleichlich und wie schön die Schleppe am Kleid sitzt.“ Rufe werden laut und eifrig von Herolden notiert: „Herrlich! Entzückend! Attraktiv!“
Und mitten hinein in die Lügen der Ruf eines kleinen Kindes: „Aber er hat ja gar nichts an!“ Und während der Vater noch die Unschuld seines Kindes verteidigt, verbreitet sich der Satz wie ein Lauffeuer, bis plötzlich das ganze Volk ruft: „Aber er hat ja gar nichts an!!!“ Und der etwas weniger bekannte Schluss des Märchens: Als der Kaiser die vielen Stimmen der Menschen am Straßenrand hört, scheint er zu begreifen, dass sie die Wahrheit sagen. Aber er schreitet weiter voran, als ob nichts gewesen wäre. Und seine Kammerherren tragen noch straffer die imaginäre Schleppe, und mit Sicherheit trotten auch die Minister und Herolde noch hinterher. Der Staatsapparat funktioniert weiter, auch wenn er der Lüge überführt ist.
Angesichts dieser wenig märchenhaften Schluss-Pointe und mit Blick auf die Gegenwart ist man geneigt zu sagen: Genauso wie heute! Das Dumme und Unfähige trägt weiter die Schleppe, wider besseren Wissens. Und die Herolde, die Mainstream-Medien, leisten tagtäglich ganze Arbeit, die Lüge weiter zu verbreiten und die Wahrheit zu diffamieren.
Und eigentlich könnte man noch eine neue Schluss-Pointe schreiben: Die neuen Kleider haben genau die ihnen zugesprochene Eigenschaft, aber ins Gegenteil verkehrt: Sie werden nur von Leuten gesehen, die dumm oder untauglich sind.
Schluss mit der Märchenstunde. Eigentlich dürfte heutzutage eine offensichtliche Unwahrheit nicht lange am Leben bleiben. In unserem Land hat jeder immer noch eine riesengroße Auswahl an Büchern, in denen Wahrheiten zu finden sind. Jeder kann sich im Internet und in sozialen Medien zusätzlich informieren, kann sich seine Meinung parallel und unabhängig von den staatstragenden Medien bilden. Manche der Unwahrheiten könnte der Bürger auch noch abwählen. Bei der Wahl am 14. Mai in Bremen haben immerhin fast 10% ihre Unzufriedenheit und Enttäuschung auch an der Wahlurne gezeigt und nicht die staatstragenden Parteien wieder ins Amt gehoben. In der Geschichte von Hans Christian Andersen hatte das Volk immerhin den Mut, die Lüge von den neuen Kleidern zu durchschauen. Allerdings geht sowohl im Märchen wie auch in der Realität die Prozession weiter. Sie geht so lange weiter, wie das Volk sich für dumm verkaufen lässt.
Comments