top of page
  • Ronald Keusch

Der unverwechselbare Duft

Frankreich neu entdecken im Tal der Drôme





Der Wald von Saoû

Der Wald von Saoû


Es gibt sie noch überall, die Regionen, die ihre Ursprünglichkeit erhalten und verteidigt haben und vom Massentourismus verschont blieben. Das Reiseland Frankreich hat nicht nur allein die beliebten und bekannten Touristen-Ziele an der Côte d‘Azur oder die Weltstadt Paris zu bieten. Monika Fritsch vom Presseteam von Atout France hat Reisejournalisten in die Bredouille Bar im S-Bahnbogen Georgenstraße Berlin Mitte eingeladen, um mit ihnen eine kleine Entdeckungsreise in eine der wenig bekannten Regionen von Frankreich zu unternehmen – in das Tal der Drôme. Es liegt im Südosten des Landes zwischen Lyon und Marseille an dem Fluss, der dem Tal seinen Namen gab. Der Begleiter auf der Entdeckungsreise in seine Heimat im Tal der Drôme ist in Berlin Alexandre Piet vom Tourismus-Büro Coeur de Drôme.

 


Radfahren durch Lavendel-Felder © Paul Villecourt

Radfahren durch Lavendel-Felder

Landschaft mit botanischem Reichtum

Das Tal der Drôme hat das große Privileg, dass hier, sozusagen vor den Toren der Provence, das Klima des Mittelmeeres und der Bergwelt aufeinanderstoßen. Das beschert der Landschaft einen immensen botanischen Reichtum. Hier sind alpine Pflanzen wie Wacholder oder Waldkiefer genauso zu Hause wie mediterrane Gewächse, allen voran der Lavendel. Seine Farben und Düfte sind ein Markenzeichen des Tales. Wobei sich der traditionelle jahrhundertealte Anbau der aromatischen Pflanze Lavendel, wie von Alexandre Piet zu erfahren ist, weiterentwickelt hat. Es gibt mittlerweile verschiedene Lavendelsorten, deren Farben die Besucher in der Blütezeit begeistern. Doch der Lavendel hat als Heilkraut auch medizinische Eigenschaften, die zum Wohlbefinden beitragen und einen unverwechselbaren Duft. Dieser konnte mit Geruchsproben schon in der Bredouille Bar in Berlin getestet werden.

 

Véloroute so nah wie möglich am Fluss

Dieses kleine Stück Paradies mit seinen malerischen Dörfern, Flüssen und Lavendelfeldern kann sich der Aktiv-Urlauber besonders gut erschließen. In diesem Jahr ist eine neue 40 Kilometer lange Radroute zwischen den Alpen und der Provence eröffnet worden. Der Startpunkt ist die Rad- und Fußgängerbrücke über den Fluss Drôme. Diese Véloroute, wie die Franzosen sagen, hat den großen Vorteil, dass sie über kleine Wege und Gemeindestraßen führt und immer so nah wie möglich am Fluss bleibt. Ebenfalls für den Aktivurlauber ist eine 14 Kilometer lange Flussstrecke zum Kanuwandern eingerichtet. Für Spaziergänger und Wanderer bietet sich der Wald von Saoû an, einer der schönsten Wälder der Region, der sich vom Tal hinaus bis zu drei Bergspitzen erstreckt. Die Gebirgsmulde, geologisch auch Synklinale genannt, ist von schroffen Kalksteinfelsen umgeben und gilt als die schönste in Europa.

 

Der Turm von Crest Kanufahren auf der Drome Das Dorf Mirmande


Tal des Schaumweins La Clairette

Das Drôme Tal wird von den Besuchern auch für seine regionalen Produkte und die Nachhaltigkeit ihrer Erzeugung geschätzt. Alexandre Piet vom Tourismus-Büro hebt hervor, dass hier in der Region die nach biologischen Richtlinien betriebene Landwirtschaft einen Anteil von 40 Prozent ausmacht. Im Vergleich dazu liegt der Durchschnittswert in Frankreich bei 13 Prozent. Der Tourist kann sich von diesen lokalen Angeboten auf Bauernhöfen, in Brauereien, Ölmühlen, Schokoladenhäusern, bei Imkern und vielen kleinen Geschäften selbst überzeugen. Und geführte Wanderungen gehen auch in die Weinberge von Brézème mit Weingütern und Weinkellern. Bekannt ist der unter der Sonne des Drôme Tals und an den höchsten Hängen Frankreichs reifende fruchtige und süßliche Schaumwein: die Clairette de Die. Insgesamt werden im Tal vier Weinsorten angebaut, so Alexandre Piet. Darauf ein Glas Crémant, so heißt in Frankreich alles, was sprudelt und nicht aus der Champagne kommt, aber nach dem gleichen traditionellen Champagner Verfahren hergestellt wird.

 

Hier ist die Welt noch in Ordnung

Doch nicht nur atemberaubenden Landschaften locken die naturbegeisterten Touristen mit ihren Familien aus dem eigenen Land und auch aus den Niederlanden, Deutschland und Belgien in das Tal der Drôme. „Zur Hochsaison haben wir für unsere Unterkünfte in Pensionen und Apartments sowie auf dem Zeltplatz noch Preise wie vor 50 Jahren in der Provence“, verkündet der Touristiker Alexandre Piet, das heißt es ist nur halb so teuer wie in den Touristen-Hochburgen. Die Kosten beispielsweise für Apartments liegen pro Woche zwischen 400 und 600 Euro. Auch auf diesem Feld scheint die Welt hier noch in Ordnung zu sein.

 

 

Fotos: Offices de Tourisme Vallée de la Drôme

bottom of page