Der 5. CTOUR-Hoteltreff besuchte das neue Hotel „the niu hide“ in der Frankfurter Allee in Berlin
Rezeption des Hotels „the niu hide“
Trotz der anhaltenden Misere beim Neubau wie auch beim Zustand ihrer Flughäfen verzeichnet die Stadt Berlin ein unaufhaltsames Wachstum vor allem der internationalen Besucher. Es steigen kontinuierlich die Übernachtungszahlen, die schon weit über 30 Millionen liegen. Da ist es wenig verwunderlich, dass sich Projektentwickler und Betreiber zutrauen, trotz relativ hoher Bettenzahl von knapp 150.000 (im Vergleich zu London und Paris), weitere Hotels in Berlin zu errichten. Doch wo ist in der Stadt bei zunehmender urbaner Nachverdichtung dafür noch ausreichend Platz?
Hotelmanagerin Ute Zachow (l.) mit Margot David und Volker Hasse
Zu dieser spannenden Frage haben die CTOUR-Reisejournalisten bei ihrem fünften Hotel-Treff, wieder organisiert von Margot David und Volker Hasse, Antworten gesucht und gefunden. Sie folgten dazu einer Einladung in das neu gebaute und vor neun Monaten eröffnete Hotel „the niu hide". Es gehört zu NOVUM Hospitality, eine der größten Hotelgruppen in Deutschland. Das 1988 gegründete familiengeführte Unternehmen hat derzeit 184 Hotel an mehr als 65 Standorten in Europa. Dieses neue niu-Hotel ist eine Besonderheit, eine Premiere, nicht allein nur für die Berliner Hotel-Landschaft.
Hotel Logo
„Das the niu Hide in Berlin ist weltweit das erste modular errichtete Hotel auf dem Dach eines Einkaufszentrums“, sagt die verantwortliche Hotelmanagerin Ute Zachow. Das Hotel ist auf der Ebene der fünften Etage des Parkhauses platziert. Schaut man sich die Ausrichtung der Hotelkette an, ist die Überraschung gar nicht so groß. Das Hotelportfolio umfasst Drei- und Vier-Sterne Hotels in stets zentraler Lage und die Kurzformel niu steht für nachhaltig, inspirierend, urban. Die Lage kann nicht urbaner sein, das Ringcenters II mit seinem Parkdeck befindet sich direkt an der Frankfurter Allee, gewissermaßen an der Grenze der Stadtbezirke Lichtenberg und Friedrichshain. Damit die Hotelgäste nicht durch das Parkhaus gehen müssen, um in ihre Zimmer zu gelangen, sind zudem zwei Aufzüge neben dem Haupteingang zum Einkaufscenter installiert.
Das Hotel verfügt über 152 Zimmer und bietet dank der Nähe zum Stadtkern optimale Übernachtungsmöglichkeiten für Hauptstadtbesucher und Geschäftsreisende. Zwar hält das Parkhaus ganz nahe Abstellplätze für das Auto des Hotelgastes für die bequeme Anreise mit dem Fahrzeug bereit. Aber die nächsten U- und S-Bahnstationen sind nur wenige Schritte entfernt und natürlich wird der Gast an der Rezeption, die rund um die Uhr besetzt ist, mit allen Tickets des öffentlichen Nahverkehrs und den Informationen dazu versorgt. Darüber hinaus sind die Wochenmärkte in der Frankfurter Allee, in der Marktstraße und auf dem Boxhagener Platz im Szene-Bezirk Friedrichshain beliebte Ausflugsziele.
Hotel-Zimmer und Gang im Hotel
Natürlich sind die Reisejournalisten bei einem Rundgang mit Managerin Zachow auf die Zimmer neugierig. Sie wurden in nachhaltiger und energieeffizienter Holz-Modulbauweise konzipiert und in der Mehrheit von einer Firma in Bayern vorgefertigt. Die Module haben alle die gleiche Länge von 3 Meter bzw. 3,50 Meter wie ein Übersee-Container. Manche Kollegen erinnert dieses Bauen an die Grundmodule des Wohnungsneubaus WBS 70 in der DDR.
Gestaltete Zimmerwand
Insgesamt gibt es hauptsächlich zwei Kategorien von Zimmern, die sich durch ihre Größe 16 Quadratmeter („Tripster“) und 19 Quadratmeter („Townster“) unterscheiden. Außerdem noch drei Zimmer mit 22 Quadratmetern („Hipster“), davon zwei barrierefrei. „Unsere Hotelkette setzt auf hohen Komfort mit einer smarten und sinnvollen Einrichtung des Zimmers“, so erklärt Managerin Zachow die Philosophie der Einrichtung. „Dazu gehören ein gutes Bett mit ordentlichen Matratzen, ein kleines Bad mit Toilette und Dusche im Zimmer und keinerlei weiterer Firlefanz.“ Dazu verfügen alle Zimmer über eine Bluetooth-Soundbox, Satelliten-TV und eine kostenfreie Mediathek.
Trabant im Foyer
Zur guten Tradition der Hotelkette the niu gehört es, eine vom Standort inspirierte Geschichte zu erzählen. Mit einer perfekten Mischung aus historischem Ost-Schick und modernstem Design soll die Zielgruppe der Generation Millennials und Digital-Nomaden, aber auch jüngere Berlinbesucher und moderne Geschäftsleute angesprochen werden. Die nostalgische Gestaltung zeigt sich im the niu hide auch in der Lobby, wo ein unverwüstliches Modell des DDR-Autos „Trabant“ hochgehievt wurde. Jetzt können es die Hotelgäste bestaunen und sich hinters Steuer setzen - keine Sorge, der Motor ist ausgebaut.
Die Berlin-Besucher können sich auf ein echtes Trend-Hotel mitten in Berlin freuen. Und hinter vorgehaltener Hand erfährt man auch, dass dieses Hotel an der Frankfurter Allee durchaus Vorbildcharakter hat. Vor allem Dächer von Gewerbegebäuden und Parkdecks haben das Potenzial für eine Aufstockung, nicht nur in Berlin. Die modulare Bauweise hat noch andere Vorteile.
Auf dem Ring-Center laufe der Mietvertrag, wie zu erfahren, beispielsweise mehr als 20 Jahre. Werde er nicht verlängert, sei das auch kein Problem. Dann werde das Hotel eben wieder in seine Einzelteile zerlegt, vom Dach gehoben und an anderer Stelle erneut aufgebaut.
Zimmeranhänger free drink
Zu den neuen Ideen der Modul-Hoteliers gehört übrigens auch ein Türschild mit der Aufschrift: Free Drink. Wer das Schild an seine Hotel-Zimmertür hängt, erwirbt in der Bar der Lobby einen kostenlosen Drink und spendet zugleich einen Euro für eine Umweltstiftung. Na dann: Prost Umweltschutz.
Text: Ronald Keusch, Fotos: Frank Pfuhl
Comentários