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Ich will den Menschen Mut machen

  • Ronald Keusch
  • 12. Mai
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 13. Mai

Zu dem Dokumentarfilm über Gabriele Krone-Schmalz „Verstehen“ von Ralf Eger



Axel Bojanowski - 33 erstaunliche Lichtblicke - Buchcover

Nach drei Jahren Krieg in der Ukraine geht seit einiger Zeit wieder ein Gespenst um in Europa. Es ist die Angst vor dem Frieden. Und diese Angst wird bei den europäischen Eliten und ihren Kriegs-Propagandisten täglich immer größer. Deshalb wird unverhohlen für Kriegstüchtigkeit getrommelt, werden neue alte Feindbilder propagiert und die erklärten Sicherheitsinteressen von Russland ignoriert. Der Weg in den Krieg scheint unausweichlich und für die Mehrheit der europäischen Politiker schon beschlossene Sache, immer begleitet vom Mainstream der Medien und einer dazu immer noch schweigenden Mehrheit der Bevölkerung.

Was kann man noch tun, um für den Frieden eintreten, fragte sich auch der seit 30 Jahren beim Bayrischen Rundfunkt arbeitende Fernsehjournalist Ralf Eger. „Ich war verzweifelt, untätig mit ansehen zu müssen, wie tagtäglich Frauen und Kinder umgebracht werden und Menschen, die dies kritisieren, entweder als Putin-Versteher oder Antisemiten bezeichnet werden“. Und er beklagt, dass das öffentlich-rechtliche System als unabhängiges und neutrales Medium seinen Aufgaben auch zu diesem Thema nicht mehr gerecht wird. So wurde die Idee geboren, in privater Initiative einen Menschen filmisch zu proträtieren, der sich seit vielen Jahren für ein friedliches Europa und eine friedliche Welt einsetzt.

Die Wahl fiel auf die Journalistin Gabriele Krone-Schmalz. „In ihrer sachlichen Analyse der Gesamtzusammenhänge zeigt sie auf, dass es notwendig und möglich wäre, zu einem Interessenausgleich mit Russland und damit einem Frieden in Europa zu kommen“, so Eger. Um eine Diskussion darüber zu unterdrücken, setzten die Mainstream-Medien gegenüber Gabriele Krone-Schmalz das Mittel der persönlichen Diffamierung ein, gerichtet gegen ihre Glaubwürdigkeit. Mit dem filmischen Porträt kann jeder der Journalistin näherkommen und erkennen, wie falsch das Bild ist, was von ihr gezeichnet wird. Der Westend Verlag hat diesen Dokumentarfilm über diese mutige Frau in einem 38seitigen Booklet und einer Blu-Ray Disc herausgebracht, mit wenigen begleitenden Texten und Fotos – ein Buch zum Film-Anschauen.

Dr. Gabriele Krone-Schmalz, geboren 1949, ist kein unbeschriebenes Blatt. Sie studierte Osteuropäische Geschichte, Politische Wissenschaften und Slawistik, war langjährige ARD-Journalistin, darunter fünf Jahre in der Redaktion „Monitor“ und von 1987 bis 1991 Korrespondentin im ARD-Studio Moskau. Sie gilt seit langem als Russland-Expertin und avancierte zur Bestsellerautorin. Gabriele Krone-Schmalz war bis 2021 Professorin für TV und Journalistik an der Hochschule Iserlohn und bis 2023 Mitglied des Lenkungsausschusses des Petersburger Dialogs. Sie erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen. Dazu zählen unter anderem zweimal der Grimme-Preis und die Puschkin-Medaille. Für die Qualität ihrer Fernsehberichterstattung wurde sie sogar mit dem Bundesverdienstkreuz erster Klasse ausgezeichnet.

In der Dokumentation wird in insgesamt 20 Kapiteln diese hochkompetente Journalistin und Expertin überzeugend als engagierte sowie warmherzige Kämpferin für eine offene Gesprächskultur gezeigt. Das erste Kapitel beginnt mit einem Spaziergang von Gabriele Krone-Schmalz zu ihrem Geburtshaus im kleinen Heimatort Lam im Bayrischen Wald, dem sie sich immer noch verbunden fühlt. Einen großen Platz nehmen auf der DVD ihre Vorträge bei Veranstaltungen ein. Dazu zählen ihre Auftritte bei den Pleisweiler Gesprächen oder im Stadthaus Ulm. Sie enthalten eine Vielzahl von Fakten und Zusammenhängen, die in der Öffentlichkeit wenig bekannt, weil gut versteckt sind. So heißt es in einem Vortrag: Wer weiß schon wie die NATO Russland eingekreist hat. Russland betreibt 11 Militärstützpunkte außerhalb des Landes, die USA hat 800 Militärbasen in 70 Ländern unter seiner Kontrolle. Wer bedroht hier wen? In Ergänzung dazu die Fragen aus dem Publikum und das Gespräch mit dem Publikum. Und immer wieder begleitet die Dokumentation die Forderung an die Teilnehmer der Veranstaltungen, der Medien und der Politiker: offen, respektvoll und faktenbasiert zu diskutieren.

Flankiert werden diese Gespräche mit Ausschnitten aus Fernsehreportagen, die die ARD- Korrespondentin produzierte. Da ist der Zuschauer dann bei einer Taufe in West-Sibirien mit dabei, bei der Vorstellung von Frauen in Turkmenistan und ist Zeuge beim Eisfischen in Jakutien unter extremen Frostgraden von minus 45 Grad Celsius. In den Videoaufnahmen aus der Sowjetunion fungiert ihr Ehemann Lothar Schmalz als Kameramann. In einem Kapitel werden in privaten Aufnahmen der passionierte Fluglehrer und Kunstflieger auf dem Flugplatz des Luftsportvereins Wipperfürth und seine Frau Gabriele als begeisterte Segelfliegerin gezeigt.

Begleitet werden die Film-Kapitel von insgesamt acht Chansons von Gabriele Krone-Schmalz, getextet und komponiert in ihrer Jugendzeit, Lieder in erstaunlicher Qualität, mit Texten, die immer noch aktuell sind und wunderschönen Melodien.

Ein Resümee des Films könnte die Erkenntnis sein von Gabriele Krone-Schmalz: „Die Wahrheit gibt es nicht. Aber was stimmt? Eine Antwort darauf könnte sein: Wer hat etwas davon und wer hat gar nichts davon“. Und ebenso hilfreich bei der Antwortsuche sei, sich die Frage zu stellen: „Warum kommt diese Information gerade jetzt?“ Ein weiteres Resümee liefert die Teilnehmerin eines Vortagsabends mit Gabriele Krone-Schmalz: „Danke für den Mut, Frau Krone-Schmalz, sich so in den Wind zu stellen. Das macht mir auch Mut, meine Meinung zu sagen.“

Die Autorin von mehreren Büchern und gefragte Gesprächspartnerin in vielen Veranstaltungen kann angesichts der Stigmatisierung und Ausgrenzung als „Russlandversteher“ sehr gut nachempfinden, dass manche Menschen sich nicht mehr trauen, gegen den Mainstream ihre Meinung zu sagen. Der Dokumentarist Ralf Eger fragte sie, woher sie die Kraft nehme für ihr unermüdliches kräftezehrendes Engagement: „Ich nehme meine Kraft daher, dass ich Menschen Mut machen kann.“

Das Buch „Verstehen“ kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten. Und um das Buch zu erwerben, bedarf es nur den Mut, noch mehr „Verstehen“ zu wollen.

 

 

Gabriele Krone-Schmalz und Ralf Eger

Verstehen: Buch mit Dokumentarfilm auf Blu-ray

Gebundene Ausgabe, 5. Mai 2025

Westend Verlag

 

Im Westend Verlag erschienen außerdem die folgenden Bücher von Gabriele Krone-Schmalz:

  • Russland verstehen? - Der Kampf um die Ukraine und die Arroganz des Westens (erschienen am 4.9.2023)

  • Eiszeit: Wie Russland dämonisiert wird und warum das so gefährlich ist (erweiterte Neuausgabe erschienen am 2.10.2023)

 

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