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Reiseziele für Parkliebhaber

  • Ronald Keusch
  • 19. Juli
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 20. Juli

Gartenträume in Sachsen-Anhalt und in den Gärten der Welt in Berlin-Marzahn


In den Gärten der Welt in Berlin - das Englische Cottage

In den Gärten der Welt in Berlin - das Englische Cottage mit Garten

Es geschehen noch Wunder, so bezeichnen Denkmalpfleger und Gartenliebhaber ihr Projekt: „Gartenträume – Historische Parks in Sachsen-Anhalt“. Es startete im Jahr 2000 zwischen Elbe und Saale und umfasst heute insgesamt 50 historische Park- und Gartenanlagen. Die Mehrzahl von ihnen wurde nach historischen Unterlagen saniert und wiederhergestellt und demonstrieren ein enges Miteinander von Denkmalpflege und Tourismus. Ein guter Grund für die Journalisten von CTOUR am 17. Juli den Verein „Gartenträume“ aus Sachsen-Anhalt anlässlich ihres 25. Geburtstages zu einer Informationsveranstaltung nach Berlin einzuladen. Einer der am besten geeignete Orte dafür sind die „Gärten der Welt“ im Nordosten der Stadt in Berlin-Marzahn.

 

Felicitas Remmert bei ihrem Vortrag zu den Gartenträumen in Sachsen-Anhalt

Felicitas Remmert bei ihrem Vortrag zu den Gartenträumen in Sachsen-Anhalt

Erfolgreicher Verein Gartenträume

In einem Vortrag präsentiert Felicitas Remmert vom Verein Gartenträume das Bundesland Sachsen-Anhalt als ideales Reiseziel für Parkliebhaber. Mit dem vor 25 Jahren gegründeten Verein gelang es, mit Hilfe eines einzigartigen Netzwerkes prachtvolle Barockgärten, berühmte Landschaftsparks und eine Reihe von Klostergärten zu sanieren. Insgesamt wurden in viele einzelne Projekte insgesamt 60 Millionen Euro investiert.

Der Verein Gartenträume, unter dem Vorsitz des Agronomen und ehemaligen Minister für Landwirtschaft und Natur im Bundesland, Dr. Hermann Aeikens, organisiert mit seinen Partnern 600 Veranstaltungen im Jahr. Das Netzwerk der Gartenfreunde leistet einen großen Beitrag, um in den historischen Parks in Sachsen-Anhalt für die Bevölkerung ein Erlebnis zu schaffen und sie zugleich für den Tourismusmarkt fit zu machen.

 

Gartenreich Wörlitz und Europa Rosarium

In diesem Jahr wird von den Gartenfreunden der 25. Jahrestag der Anerkennung des Dessau-Wörlitzer Gartenreiches als UNESCO-Erbe gefeiert. Mit den Wörlitzer Anlagen entstand ein Gesamtkunstwerk, so die Experten, das Gartengestaltung und Architektur in bisher nie gekannter Harmonie vereinigt.

Im Wörlitzer Park


Felicitas Remmert zählte dann einige nicht so bekannte Gärten in Sachsen-Anhalt auf, die ebenso eine Attraktion für den Gartenbesucher darstellen, so beispielsweise in der Harz-Region. Dazu gehört das Europa-Rosarium. Es liegt zwischen Südharz und Kyffhäuser in Sangerhausen und hat die größte Rosensammlung auf der Welt. Sie umfasst heute mehr als 8700 Rosensorten und -arten auf einer Gesamtfläche von 13 Hektar. Und der Besucher findet hier üppige Parkanlagen, malerische Teiche und Schaugärten.

 

Historische Garten-Blicke

Ein weiteres für viele unbekanntes Beispiel der Gartenträume ist das Kloster Drübeck im Harz. Hier erwartet den Touristen ein historischer Klostergarten und ein Gästehaus.

Einen ebenso historischen Gartenblick erhält man im Garten vom Naumburger Dom. Hier direkt an idyllischen Teichen und mittelalterlichen Bastionsmauern befindet sich der „Garten des Naumburger Meisters“ mit einer Besonderheit: Die Besucher können hier die Pflanzen wiederfinden, die der berühmte Bildhauer als Vorbild für seine filigranen Blattwerke im Dom nahm. Beeindruckend realistisch wurden die Pflanzen der Kapitelle, Simse und Schlusssteine des Westlettners aus dem Stein gearbeitet. Zu entdecken sind neben Kirsche, Haselnuss und Efeu auch Weinlaub mit Weinreben. Sie sind ein charakteristisches Merkmal dieser Kunst aus dem Mittelalter.

 

Die Gradierwerke in Bad Dürrenberg

Schließlich erwähnt Felicitas Remmert in der Auflistung der Gartenträume noch den Kurpark Bad Dürrenberg. Prägend für den Park sind die hölzernen 12 Meter hohen Gradierwerke – hier steht die längste zusammenhängende Anlage in Deutschland. Die Besucher können in salzhaltiger Luft entlang der Gradierwerke und in der Kaltinhalier-Halle Erholung finden. Im Kontrast zum Park sieht man am Horizont die Industrieanlagen von Leuna. Die Historischen Gärten in Sachsen-Anstalt haben jährlich zwei Millionen Besucher – eine Erfolgsgeschichte, die weitergehen soll.

 

In den Gärten der Welt in Berlin-Marzahn


Bewegte Geschichte der Berliner Gartenschau

Wie die Gartenträume in Sachsen-Anhalt kann auch der Gastgeber der Veranstaltung, die „Gärten der Welt“ in Berlin, auf eine Erfolgsgeschichte verweisen. Mit Besucherzahlen um eine Million pro Jahr (Stand 2023) nehmen die „Gärten der Welt“ im Vergleich zu anderen Gartenanlagen und Parks der Stadt den Spitzenplatz ein. Diese Gartenanlage hat eine bewegte Geschichte, die bis in das Jahr 1987 zurückreicht. Damals wurde im Rahmen der 750-Jahr-Feier Berlins im Osten der geteilten Stadt eine Gartenschau als Gegenstück zur Bundesgartenschau in West-Berlin eröffnet. Nach dem Fall der Mauer wurde die Verwaltung und Pflege der Berlin Grün GmbH übertragen und die Anlage 1991 in Erholungspark Marzahn umbenannt.


Im Chinesischen Garten im Frühjahr

Im Chinesischen Garten im Frühjahr

Garten des wiedergewonnenen Mondes

Auf der Basis einer Städtepartnerschaft zwischen Berlin und Peking wurde im Jahr 2000 der Chinesische Garten „Garten des wiedergewonnenen Mondes“ eröffnet, wobei der Mond als Sinnbild für die Wiedervereinigung der einstmals geteilten Stadt Berlin steht. Dieses Geschenk von Peking mit originaler chinesischer Bau- und Gartenkultur entstand in einer Bauzeit von drei Jahren und ist seitdem ein Ort der Begegnung und des Austausches. Insgesamt lieferten 18 Seecontainer die Materialien und Figuren aus China.


Das Teehaus im Chinesischen Garten im Sommer

Das Teehaus im Chinesischen Garten im Sommer

 

Das chinesische Teehaus am See

Im Zentrum des Gartens findest man den „Spiegel des Himmels“, einen 4.500 Quadratmeter großen See, der von reich bepflanzten Hügellandschaften, diversen Brücken, verschiedenen Gebäuden und Plätzen umgeben ist. Das Teehaus im Chinesischen Garten trägt den exotischen Namen „Berghaus zum Osmanthussaft“ und bietet 30 verschiedene Sorten von grünem Tee an.

 

Der Chinesische Garten im Herbst und im Winter - ein Besuch der Gärten der Welt lohnt zu jeder Jahreszeit


Internationale Gartenkunst mit elf Themengärten

Der Chinesische Garten wurde ein entscheidender Impuls zur heutigen Form als ein Zentrum internationaler Gartenkunst. Denn im Laufe der Zeit wurden weitere Themengärten angelegt wie der Orientalische Garten, der Japanische und der Koreanische Garten, ein Balinesischer Garten und der englische Cottage Garten. Mittleerweile sind insgesamt elf Themengärten entstanden und zusätzlich eine Reihe von acht kleineren internationalen Garten-Kabinetten. Im Jahr 2017 wurde der Marzahner Erholungspark folgerichtig in „Gärten der Welt“ umbenannt.


Der Orientalische "Garten der vier Ströme" Wassergarten an der "Promenade Aquatica"

 

Erholungspark am Kienberg

Doch auch mit diesem Titel bleibt die Anlage ein Erholungspark mit vielen Spazierwegen, mit kleinen Gaststätten, Spielplätzen und einer 2017 eröffneten Seilbahn, die die Gärten der Welt mit dem Kienberg und einer Aussichtsplattform verbindet. Außerdem beherbergen die Gärten der Welt eine Vielzahl von Pflanzenarten, üppige Blumenrabatten, kleine Tiergehege und bieten Einblicke in verschiedene Gartenbau- und Gestaltungstraditionen.

 

Blühende Kirschen zum Kirschblütenfest

Blühende Kirschen zum Kirschblütenfest

Open-Air-Arena für 5.000 Besucher

In der Open-Air-Arena mit Platz für 5.000 Besucher treten Künstler aus aller Welt auf – von klassischer Musik über Rock ´n Roll bis zu Reggae und Soul. Neben den Konzerten sind die Gärten der Welt berühmt für ihre Feste. Nach dem Kirschblütenfest im April stehen im Sommer unter anderem noch die schottischen „Berliner HighlandGames“ und zum Ende der Saison das Chinesische Mondfest auf dem Programm.

 

Gartenbesuch an regenfreien Sonnentagen

Trotz intensiver Klimapropaganda über den Hitzesommer und Trockenheit in Deutschland hat das unberechenbare Wetter gerade zu dieser Veranstaltung durchgängig Dauerregen prasseln lassen. Deshalb konnte für die CTOUR-Gäste der Rundgang durch die „Gärten der Welt“ nur im trockenen Vortragssaal vom Besucherzentrum stattfinden. Doch nach diesen interessanten Informationen über die Gartenkunst werden viele Teilnehmer regenfreie Sonnentage finden, um den Gartenträumen in historischen Parks von Sachsen-Anhalt und den Gärten der Welt in Berlin Marzahn einen ausgiebigen Besuch abzustatten.

 

 

Ein weiterer Reisebericht zu den Gartenträumen in Sachsen-Anhalt ist auf dieser Website zu finden: https://www.keusch-reisezeiten.de/post/2011-08-sanh-reisen-park

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