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Österreich besser kennenlernen

  • Ronald Keusch
  • 12. Sept.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 14. Sept.

FeelAustria Week 2025 zu Gast in Berlin


Elmayer Tanzschule beim Wiener HipHop-Ball 2025 © HipHop Ball / Stefan Joham

Elmayer Tanzschule beim Wiener HipHop-Ball 2025

Der Österreich-Tourismus, für viele Experten seit jeher der Europameister des professionellen Urlaubs-Service, geht weiterhin in die Offensive. Schon traditionell richtet die Tourismus-Organisation Austria Tourism wieder ihre FeelAustria Week in Berlin aus mit einer Reihe vielfältiger Veranstaltungen. In diesem Jahr gab es am 10. September die Auftaktveranstaltung in der österreichischen Botschaft. Der Hausherr, Botschafter Dr. Alexander Marschik, betonte, dass Wirtschafts- wie Tourismusverbände täglich daran arbeiten, Deutsche und Österreicher zu vernetzen. Die diesjährige FeelAustria Week werde dazu beitragen, österreichische Leistungen in Wirtschaft, Kultur und Tourismus sichtbarer zu machen.


Deutsche Gäste stehen im Ranking vorn

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Diese Österreich-Woche in der deutschen Hauptstadt zeigt eindrucksvoll und exemplarisch eine Ergänzung und Aktualisierung der Tourismus-Strategie des Urlaubslandes, wie Astrid Steharnig-Staudinger, die Geschäftsführerin von Austria Tourism, hervorhob. Deutschland sei der wichtigste Markt. Es gab im letzten Jahr wieder eine Steigerung um 8,5 Millionen Nächtigungen, so dass jetzt insgesamt 157 Millionen Übernachtungen aus den deutschen Landen erreicht wurden.

Astrid Steharnig-Staudinger

Astrid Steharnig-Staudinger

„Die Gäste kennen den Kaiserschmarrn, die Sachertorte, sie kennen das Dirndl-Kleid, die Lederhose und den Schuhplattler. Das schätzen wir sehr. Aber wir wollen auch neue Zielgruppen ansprechen“. Es sei klar, die deutschen Gäste kommen nach Österreich wegen der Natur, der Kulinarik und der Kulturschätze, so die Chefin von Austria Tourism. „Aber wir wollen - weg von den Klischees - auch noch ein anderes Österreich zeigen.“ Es gibt einen hohen Anteil an Stammgästen, sie machen etwa 60 Prozent der Übernachtungen aus. Aber die Stammgäste werden auch älter, und die Tourismus-Organisationen möchten auch junge Gäste ansprechen, die Österreich etwas anders kennenlernen wollen.

 

Donauwalzer im HipHop Schritt

Einen Beleg für das innovative Reiseland lieferte in der österreichischen Botschaft die Geschäftsführerin der Urban Artistic GmbH, Sajeh Tavassoli. Sie ist die Initiatorin des Wiener HipHop Balls, der die beiden Genres Klassic und HipHop vereint. Dabei werden die Säle des historischen Gebäudes Palais Niederösterreich mit Live-Musik, Tanz, Performance und interaktiven Elementen zum Leben erweckt. Im Jahr 2016 lud der Wiener HipHop Ball zum ersten Mal seine Gäste ein. Seitdem hat er sich zu einem Highlight unter den etwa 450 Bällen, die in der Walzerstadt Wien jährlich stattfinden, gemausert. Er richtet sich generationenübergreifend an Alt und Jung. Bei ihm treffen österreichische Ballkultur der Klassik auf Rap, Performance Art, DJs, Beatboxing, Poetry, Graffiti und Street Fashion.

Der nächste HipHop Ball findet in Wien am 14. März 2026 statt. Highlights im nächsten Jahr sind eine Graffiti-Vernissage und Live-Painting vor Ort. Der Dresscode ist übrigens streng: Frack, Smoking, Anzug mit Fliege, langes Ballkleid – und Sneakers.

Tänzerinnen und Tänzer der Flying Steps Academy bei der Auftaktveranstaltung in der österreichischen Botschaft


Und weil das Konzept in Wien so großen Anklang fand, hat Sajeh Tavassoli die Idee nach Berlin exportiert – am 15. November 2025 wird im Berliner Roten Rathaus der erste Berliner HipHop Ball veranstaltet. Sie wird dabei von der Künstlergruppe der Tanzschule Flying Steps Academy unterstützt.

Die Tänzerinnen und Tänzer der Flying Steps Academy zeigten in der österreichischen Botschaft einen Ausschnitt ihres Tanzprogramms, eine moderne Interpretation der Wiener Ball-Tradition. Ihr Tanz ist ein Mix aus österreichisch traditioneller „woschechter“ Donauwalzer-Musik mit modernen HipHop-Elementen – Klassik trifft auf HipHop. Die Gäste in der Botschaft sparten nicht mit Beifall.

 

Impression von der TECHNOSYMBIOSIS-Ausstellung

Impression von der TECHNOSYMBIOSIS-Ausstellung

Symbiose zwischen Menschen und Technik

Die Tänzer boten einen Vorgeschmack auf die Vielfalt der Österreich-Woche, die neben Musik auch Literatur mit Lesungen und einige Filmtage im traditionsreichen Berliner Kino Babylon im Programm hatte. Zu den spektakulären Höhepunkten zählt sicherlich die im Kulturforum der Botschaft gezeigte und von Peggy Schoenegge kuratierte Duo-Ausstellung TECHNOSYMBIOSIS. Hier untersuchen die Künstler die symbiotische Wechselbeziehung zwischen Menschen und Technologie. Mittels Augmented Reality (AR), Mixed Reality (MR) und Künstlicher Intelligenz (KI) schaffen sie künstlerische und immersive Bildwelten, in die der Besucher eintauchen kann. Die Ausstellung ist noch bis zum 31. Oktober geöffnet.

 

Interaktive Darstellung von Kunst mit Artivive

Das Alpenland hat auch im März dieses Jahres auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin eindrucksvoll signalisiert, dass Österreich nicht nur in der Küche steht, sondern sich auch als innovatives Reiseland empfiehlt. Dazu erwartete die ITB-Besucher ein besonderes Highlight direkt am Österreich-Stand: Eine schlichte Wand wurde zur Bühne für ein Augmented Reality (AR)-Programm. Dahinter verbirgt sich eine computergestützte Wahrnehmung, die es einem Besucher erlaubt, in ein Bild „einzutauchen“, quasi Teil des Bildes zu werden. Das Bild kann dabei ein Kunstwerk sein, eine Landschaft oder auch ein kulinarisches Meisterwerk.

Basis dieses digitalen Angebots ist die App Artiviv. Eine Reihe von Museen in Wien setzt die Artiviv-Technologie in ihren Ausstellungen ein, um den Besuchern zusätzliche digitale Inhalte interaktiv zu präsentieren, zum Beispiel Details zu einem Kunstwerk oder den Prozess der Restaurierung. Ein Angebot vorrangig an die digitale Generation unter den Besuchern.

 

Obmann Georg Hörhager vom Kufsteiner Land

Obmann Georg Hörhager vom Kufsteiner Land

Kulinarik genießen

Zum Auftakt-Abend der Österreichischen Woche durfte dann das unentbehrliche Spitzenprodukt des Landes nicht fehlen – die Kulinarik. Der Obmann des Tourismus-Verbands Kufsteinerland, Georg Hörhager, präsentierte zunächst den Gästen die Tiroler Kulturhauptstadt Kufstein, die mit einer Vielzahl an Festivals, Konzerten und Theateraufführungen aufwarten kann. Das Stadttheater Kufstein ist eine der größten Laienbühnen des Landes. Die Innenstadt von Kufstein umweht mit ihren Cafés und Bars italienisches Flair und lädt immer wieder zum Flanieren ein. Alles wird umrahmt von dem Kaisergebirge und der berühmten Festung, der Kaiserlift ist zum Greifen nah. Doch dann präsentiert Obmann Hörhager das Thema Genuss mit Tiroler Spezialitäten wie den Speckknödeln und den Käsesorten aus Heumilch – das alles war in der Botschaft zu verkosten. Und dazu zählt selbstverständlich auch der Kaiserschmarrn.  


Blick von der Hohen Salve auf den Wilden Kaiser

Blick von der Hohen Salve auf den Wilden Kaiser

Das Symbol Kaiserschmarrn

Übrigens hat das Österreich-Programm auch einen Kaiserschmarrn-Wettbewerb zu bieten unter dem Titel: Kampf der Giganten. Denn bei diesem Wettkampf treten drei kulinarische Meister und Sterneköche an, die sich dann der Bewertungs-Jury des verkostenden Publikums stellen. Nicht überraschend: Diese Veranstaltung war zuerst ausverkauft. Der Kaiserschmarrn bleibt für den Urlauber, egal ob Pensionär oder Jugendlicher, das Symbol für das Reiseland Österreich. Und daran wird auch die KI nichts ändern.

 


Fotos: Ronald Keusch (6), HipHop Ball / Stefan Joham (1)

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